Nordeste liegt recht abgelegen im Nordosten von Sao Miguel und wird von manchen auch abfällig als zehnte Insel bezeichnet. Bis ins 19. Jahrhundert waren die Wege hierher so schlecht, dass man meist das Boot als Transportmittel vorzog.
Knapp 1.400 Menschen leben im Hauptort des gleichnamigen Distrikts, doch Urlauber findet man hier im östlichsten Ort von Sao Miguel nur wenige, auch wenn 2002 ein kleines Hotel eröffnet wurde.
Die Verwaltung hat die topografische Abgeschiedenheit erkannt und sich in den letzten Jahren verstärkt um mehr Tourismus bemüht. Ein Campingplatz, ein Museum oder der Parque Natural da Ribeira dos Caldeiroes sind nur einige Beispiele dafür.
Der Bezirk Nordeste umfasst die Gemeinden Achada, Achadinha, Algarvia, Lomba da Fazenda, Nordeste, Salga, Santana, Santo Antonio de Nordestinho und Sao Pedro de Nordestinho. Die Gemeinde wurde 1514 gegründet.
Auch der mit 1.105 m höchste Berg von Sao Miguel, der Pico da Vara, liegt im Distrikt Nordeste.
Viele Menschen leben nach wie vor von der Landwirtschaft. Der weite Weg in die Städte zwingt zur Selbstversorgung. Auch von der Forstwirtschaft in der noch dicht bewaldeten Region kann man leben.
Bevölkerungsentwicklung im Kreis Nordeste: | |||||||
1849 | 1900 | 1930 | 1960 | 1981 | 1991 | 2001 | 2004 |
5.447 | 10.031 | 10.006 | 11.180 | 6.803 | 5.490 | 5.291 | 5.254 |
Überall blüht es. Nicht umsonst ist Nordeste der blumenreichste Ort der Azoren. Die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 14°C im Winter und 22°C im Sommer.
Hier ist die Luft noch rein und die Natur noch grün. Wer im Urlaub Ruhe und Natur sucht, ist hier genau richtig.
Das Zentrum wirkt sehr gepflegt. Alle wichtigen Gebäude stehen dicht beieinander und wurden in den letzten Jahren mit Hilfe der EU renoviert oder neu gebaut.
So entstanden unter anderem das Schulzentrum, ein Kulturhaus, das Krankenhaus an der Brücke und ein neues Haus für die Feuerwehr.
Gegenüber dem Rathaus von 1877 (erweitert 1993) steht die dreischiffige Igreja Matriz de Sao Jorge, deren Grundstein im 15. Sie wurde mehrfach restauriert, umgebaut und erweitert. Zuletzt wurde sie 1976 renoviert.
Neben der Kirche befindet sich ein kleines Museum. 1989 wurde es eröffnet. Das Museu do Nordeste zeigt viele Alltagsgegenstände und hat auch eine Abteilung mit schönen Töpferwaren u.a. aus Lagoa und Vila Franca do Campo. Typisch für die Region sind die alten Kleider und Webstühle, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind.
Daneben befindet sich ein kleines Tourismusbüro, in dem die Besucher gerne weitere Informationen erhalten.
Unter der großen siebenbogigen Brücke Ponte de Sete Arcos von Nordeste aus dem Jahre 1883 (eine der schönsten auf Sao Miguel) befindet sich der kleine Garten Jardim do Viaduto.
In Nordeste gibt es auch einen Campingplatz und ein Schwimmbad, das Foz da Ribeira. Er liegt direkt am Meer. Beide sind über das Flusstal Ribeira da Guilherme etwas nördlich der Stadt zu erreichen.
Im Tal der Ribeira da Guilherme geht es hinunter zum Campingplatz und einem Picknickplatz. Um zu weiteren Wassermühlen zu gelangen, muss man nur dem Schild ‚Zona Balnear‘ folgen. In der Nähe der Flussmündung befindet sich am Meer die Piscina da Boca da Ribeira.
Direkt an der Hauptstraße befindet sich seit 1993 auch der Jardim Botanico da Ribeira da Guilherme mit einem kleinen See und einer Wassermühle.
In Nordeste gibt es auch ein Kunsthandwerkszentrum.
Liegt am Ortseingang. In der Casa do Trabalho wird noch unterrichtet. Zwei Dutzend Frauen sind hier mit Spinnen und Weben beschäftigt. Die Produkte und Arbeiten können besichtigt und im angeschlossenen Laden erworben werden.
Ein kleiner Markt mit regionalen Produkten ist werktags südlich des Zentrums geöffnet.
Südlich der Stadt geht es nach einem Kilometer links hinunter zum Hafen. Der Weg zur Ponta do Arnel ist schmal und sehr steil. Wer mit einem leistungsschwachen Mietwagen unterwegs ist, sollte das Fahrzeug besser oben lassen. Am Ende steht man vor dem achteckigen Leuchtturm und den kleinen Fischerhütten.
In und bei Nordeste befinden sich auch die vier Aussichtspunkte Boca da Ribeira, Ponta do Arnel (herrlicher Blick auf den Leuchtturm an der Steilküste), Vista dos Barcos und Tronqueira.
Die Küste von Ponta do Arnel bis Faial da Terra steht heute unter Naturschutz. Zahlreiche Seevögel, darunter Sturmtaucher und Seeschwalben, nisten hier an den Steilküsten. Unzählige endemische Pflanzen konnten sich in der unzugänglichen Region ungestört ausbreiten.
Piscina da Boca da Ribeira: Schwimmbad in Meeresnähe.
Busverbindung über Ribeira Grande nach Ponta Delgada und auch nach Povoacao.
Dia do Municipio: 18. Juli