Angra do Heroismo ist die architektonisch schönste Stadt der Azoren. Sie beeindruckt mit eleganten Fassaden und farbenfrohen Häusern, die sich vom Hafen an der malerischen Bucht (port.: angra) den Hang hinaufziehen.
Einst war sie sogar die Hauptstadt Portugals. 1983 erklärte die UNESCO die Renaissancestadt zum Weltkulturerbe. Nicht umsonst finden sich in der historischen Altstadt zahlreiche Paläste, Herrenhäuser, Museen, alte Klöster und Kirchen. Ein Spaziergang durch die Altstadt ist daher nicht umsonst auch ein Spaziergang durch die Zeitgeschichte. Der Verkehr wird heute weiträumig um die Stadt herumgeleitet. Im Zentrum gibt es fast täglich zur Rushhour einen kleinen Verkehrsstau.
Wer Angra erleben will, muss also viel Zeit mitbringen. Ein Stadtrundgang verschlingt schnell einen Urlaubstag. In der Bucht unterhalb des Monte Brasil erheben sich zwischen den beiden Festungen Sao Sebastiao und Sao Joao Baptista neben der Kathedrale eine Vielzahl weiterer historischer Gebäude. Und auch der Hausberg Monte Brasil selbst ist mit seinem Naherholungsgebiet ein kleines Erlebnis für sich.
1474 erhielt Angra die Stadtrechte und war damit die erste Stadt auf den Azoren. Joao Corte Real wurde der erste Feudalherr.
Die Entdeckerfamilie Corte Real hat in Portugal einen großen Namen. Joao Corte Real wird Lehnsherr von Terceira und Sao Jorge. Er bereiste die ganze Welt.
1534 wurde die junge Stadt zur ‚Cidade‘ und damit zur ersten Großstadt der Azoren. Im selben Jahr wurde Angra auch Bischofssitz unter Papst Paul III.
Angra war beliebt und durch die natürliche Bucht und die Festung geschützt. Die Stadt war ein bedeutender Handelshafen im Atlantik und ein wichtiger Zwischenstopp für die aus Indien zurückkehrenden Schiffe. Der Reichtum und der florierende Handel mit Schiffen aus aller Welt blieben jedoch nicht unbemerkt, und immer wieder versuchten Piraten, sich ihren Anteil zu sichern.
Ab 1580 war Angra Zufluchtsort des portugiesischen Thronfolgers Dom Antonio, als Portugal unter spanischer Herrschaft stand. Im selben Jahr wurde Angra zur Hauptstadt des alten portugiesischen Reiches erklärt. Dieser Status dauerte bis 1583, als die Spanier auch die Bevölkerung von Terceira unterwerfen konnten. 60 Jahre lang prägten die Spanier die Entwicklung der Stadt, schufen neue Gebäude und auch den heutigen Grundriss.
Von 1810 bis 1832 war Angra Sitz einer Militärakademie.
Die Bucht der Helden, Baia de Angra, hat noch mehr Geschichte: Als Portugal 1828 im Bürgerkrieg um die Thronfolge geteilt wurde, wurde Angra erneut zur Hauptstadt Portugals erklärt. Terceira kämpfte auf der Seite des Liberalen Dom Pedro gegen dessen Bruder Dom Miguel. Die Azoreaner erkannten den neuen absolutistischen König Miguel nicht an und unterstützten den liberalen Pedro. Angra war damals das Zentrum der Widerstandsbewegung. 1829 wurden die Truppen von König Miguel vor Vila da Praia da Vitoria geschlagen. Als Pedro IV. 1834 auf den Thron verzichtete, wurde Maria II. schließlich Königin und dankte ihren treuen Anhängern auf Terceira. Königin D. Maria II. von Portugal verlieh der Stadt schließlich den Beinamen ‚do Heroismo‘.
Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts konnte sich Angra do Heroismo jedoch nicht gegen den Konkurrenten Ponta Delgada durchsetzen.
Am 1. Januar 1980 um 15.42 Uhr bebte die Erde auf Terceira acht Sekunden lang mit einer Stärke von 8,5. 50 Menschen starben. In Angra stürzten viele historische Gebäude ein oder wurden zumindest schwer beschädigt. Doch die Menschen gaben nicht auf und bauten die Stadt im Stil der Renaissance in Rekordzeit wieder auf. Um für die vielen Obdachlosen schnell Wohnraum zu schaffen, wurden im Westen der Stadt zahlreiche Betonbauten errichtet.
Seit dem 7. Dezember 1983 steht Angra do Heroismo als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO. Das bedeutet, dass Gebäude und Fassaden erhalten werden müssen, auch wenn sie stark beschädigt sind. Unter Schutz stehen auch die schönen schmiedeeisernen Balkone und die reich verzierten Eingangstüren. Typisch für Angra sind die leuchtenden Farben der Fassaden. Auch die Fenster sind bunt gestaltet.
Nach dem Erdbeben von 1980 sorgte vor allem die UNESCO für einen weitgehend originalgetreuen Wiederaufbau. Bereits zwei Wochen nach dem Beben kamen die Experten der UNESCO nach Angra. 1983 wurde die Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes nach dem Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt vom 23. November 1972 besiegelt. Die Stadt Angra wurde in die Kategorie der Gebäudekomplexe aufgenommen. Anerkannt wurden bestimmte Strukturen, die bedeutende historische Perioden charakterisieren und die Veranschaulichung einer traditionellen Lebensgemeinschaft im Kulturgut. Die Authentizität konnte durch Originalpläne aus den Archiven nachgewiesen werden. So heißt es im Eintrag Nr. 206 des UNESCO-Verzeichnisses: „… In der Geschichte der Erforschung der Weltmeere im 15. und 16. Jahrhundert, durch die eine Verbindung zwischen den großen Kulturen Afrikas, Asiens, Amerikas und Europas hergestellt werden konnte, spielt Angra do Heroismo eine herausragende Rolle…“.
Das von der UNESCO geschützte Gebiet umfasst eine Fläche von 6 km² zwischen dem Hafen, der Rua Direita, der Rua da Se und der Rua Goncalo Velho. Viele Häuser haben noch die typischen Eisengitterbalkone.
Im April 1984 wurde der Stadtkern von Angra unter Denkmalschutz gestellt. Seither regelt ein Komitee alle Bauangelegenheiten und überwacht die historische Anordnung der Gebäude, die Straßen- und Wegeführung sowie die Gestaltung der Außenanlagen und Fassaden.
In der Renaissancestadt Angra do Heroismo leben heute rund 12.500 Menschen. Die Struktur der Stadt ist leicht zu überblicken. Die Straßen sind weitgehend geometrisch angelegt. Das Schachbrettmuster stammt noch aus der Gründerzeit. Einige prächtige Bürgerhäuser erinnern noch heute an vergangene Zeiten.
Die Stadt liegt an einer natürlichen Hafenbucht. Das begünstigte den Warenaustausch und so entwickelte sich der Ort schnell zu einem wichtigen Handelszentrum. Heute ist sie ein willkommener Anlaufpunkt für Weltumsegler.
Im Turismo ist ein Faltplan erhältlich. Ein ausgedehnter Spaziergang führt an allen historischen Gebäuden vorbei.
Eine der wichtigsten und zugleich ältesten der vier Gemeinden von Angra ist die 1553 gegründete Gemeinde Nossa Senhora da Conceicao.
Bereits auf einer Karte aus dem Jahr 1595 sind die heutigen Strukturen der Altstadt zu erkennen.
Bereits 1534 wurde Angra Bischofssitz. Erst 36 Jahre später, 1570, begann man unter Kardinal Dom Henrique mit dem Bau der Kathedrale Igreja do Santissimo Salvador da Sé. 1618 wurde das Gotteshaus schließlich fertiggestellt. Das Erdbeben von 1980 beschädigte sie schwer. Mauern und Türme zeigten deutliche Risse. Ein Brand 1983 zerstörte das gerade wieder aufgebaute Gebäude erneut und richtete vor allem an den Altären großen Schaden an. hinterlassen. Trotz aller Anstrengungen dauerte der Wiederaufbau nur zwei Jahre. Seit 1985 ist sie wieder dreischiffig mit zwei Türmen.
Die Sé ist nicht nur ein beeindruckendes Gotteshaus, sondern auch das spirituelle Zentrum der Stadt und mit ihren drei Kirchenschiffen die größte Kirche der Azoren. Sie ist auch Sitz des Bistums der Azoren. Sie wurde nach dem Vorbild der Architektur unter König Philipp II. von Spanien erbaut. Die Hauptfassade mit Portikus und hohem Giebel, in den die Uhr und eine Glocke integriert sind, wird von zwei Glockentürmen flankiert, deren Spitzen mit weißen und blauen Fliesen im Fischgrätmuster verkleidet sind. Im dreischiffigen Innenraum, der von Steinpfeilern und Gewölben gegliedert wird, ist vor allem der Chor mit runder Apsis und einer von ionischen Säulen getragenen Gewölbedecke bemerkenswert. Bemerkenswert ist auch der Seitenaltar auf der linken Seite mit seinem wertvollen, aus Silber getriebenen Altaraufsatz (18. Jh.) und den farbigen Fliesen. In der Sakristei kann der Besucher Möbel aus Brasil- und Palisanderholz sowie eine wertvolle Sammlung von Gemälden, Skulpturen, Kirchengeräten und Ornamenten bewundern, darunter ein herrliches Pontifikalamt, das der Kirche von König João V. geschenkt wurde. Bemerkenswert ist die Deckenkonstruktion aus Wacholderholz. Die Kirche beherbergt auch eine Sammlung wertvoller Kirchenschätze, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. 1991 besuchte Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch auf Terceira auch die Kathedrale. Ein Denkmal am Eingang erinnert an diesen Tag.
In der Rua da Se befinden sich die Überreste des ehemaligen Klosters Convento da Esperanca. Es gehörte dem Orden Santa Clara und wurde in der zweiten Hälfte des 16. Im 19. Jahrhundert wurde es verkauft. Heute ist es im Besitz der Caixa Geral de Depositos. Bei den Arbeiten nach dem Erdbeben von 1980 wurden Teile der alten Klosterkirche entdeckt. Steinbögen und Fenster wurden restauriert und in das Bankgebäude integriert.
Der alte Paco Episcopal befindet sich in der Rua Carreira dos Cavalos. Er war früher der Palácio da Junta Geral. Hier saß die Verwaltung des autonomen Distrikts Angra. Im Jahre 1544 ging das Gebäude an die Diözese über, die es für ihre Bischöfe nutzte. Vom ursprünglichen Gebäude sind nur noch Mauerreste erhalten. Heute wird das Haus von der Secretaria Regional da Educacao e Cultura genutzt.
In der Rua Recreio dos Artistas befindet sich das Kloster Convento de Sao Goncalo, das 1545 gegründet wurde. Es war das erste Kloster auf Terceira und wahrscheinlich das größte Kloster in Angra. Brás Pires do Canto war von Paul III. mit päpstlichem Segen beauftragt worden, ein Kloster zu errichten. Es wurde ursprünglich von den Franziskanern als Klarissenkloster errichtet. Das Convento de Sao Goncalo war das einzige Kloster, das durch ein Dekret vom 10. Mai 1832 erhalten blieb. 53 Jahre später wurde es aufgelöst. Heute beherbergt es unter anderem einen Kindergarten. Einige Nonnen leben noch in der Klosteranlage.
In derselben Straße befindet sich auch das Imperio dos Quatro Cantos am Lugar dos Quatro Cantos. Es stammt aus dem Jahr 1867.
Zum Kloster gehört auch die Igreja de Sao Goncalo. Sie gehört der kleinen Gemeinde Congregacao das Reparadoras do Sagrado Coracao de Jesus. Das Äußere der Kirche ist sehr schlicht und wirkt etwas behäbig. Im Inneren kann man einige bemerkenswerte Kunstwerke bewundern, darunter die geschnitzten und vergoldeten Altaraufsätze, Heiligenbilder und Gemälde aus dem 18. Jahrhundert sowie Fliesenbilder aus dem 17. und 18. Jahrhundert, das der spanischen Schule zugeschrieben wird, und ein herrliches Chorgitter, das aufgrund seiner ovalen Form einzigartig in der portugiesischen Architektur ist. Die Decke ist mit schönen Gemälden verziert.
In derselben Straße befindet sich die Ermida do Espirito Santo. Sie ist seit 1643 in Gebrauch. Der Hauptmann Francisco de Ornelas da Camara ließ sie erbauen. Das Hauptportal ist eine wunderschöne Steinmetzarbeit. Sie ist seit 1643 in Gebrauch. Der Hauptmann Francisco de Ornelas da Camara ließ sie errichten. Das Hauptportal ist eine wunderschöne Steinmetzarbeit.
Eher klein ist die Ermida da Boa Nova in der Rua da Boa Nova. Sie wurde im 17. Jahrhundert während der spanischen Herrschaft erbaut. Nur ein Altar mit einem Marienbild schmückt das Innere der Kirche.
In der Rua da Boa Nova befindet sich auch das Hospital da Boa Nova. Es soll das älteste noch erhaltene Militärhospital der Welt sein. Die Spanier ließen es während ihrer Herrschaft errichten, um ihre Soldaten zu behandeln. Die Glocke über dem Eingang stammt vom Schiff Lidador (1873). Seine Funktion als Militärkrankenhaus endete 1937, aber es wurde noch bis 1956 für allgemeine Dienste genutzt.
Angra do Heroismo hat natürlich auch einen Markt. Die Halle des Mercado Duque de Braganca befindet sich in der Rua do Rego. Der Markt umfasst das inseltypische Angebot an Obst und Gemüse, Fisch und Blumen.
Sehenswert ist auch der Palacio Bettencourt in der Rua da Rosa gleich hinter der Kathedrale. Der Barockbau wurde Ende des 17. Jahrhunderts errichtet und war die Residenz der spanischen Adelsfamilie. Die Fassade ist ein Meisterwerk der Steinmetzkunst. Hier ist unter anderem das Wappen der Familie Bettencourt zu sehen. In der Eingangshalle des alten Adelspalastes und im sehenswerten Treppenhaus befinden sich einige Kachelbilder zur Stadtgeschichte. 1887 kaufte der Staat das Gebäude von der spanischen Familie. Danach diente es zunächst als Schule, später als Poststation.
Heute beherbergt es die öffentliche Stadtbibliothek und das Stadtarchiv Biblioteca Publica e Arquivo de Angra do Heroismo mit zwei Millionen historischen Dokumenten, die bis ins 16. Die Schriften von Vitorino Nemesio und Jose Agostinho befinden sich ebenfalls im Archiv. Hinzu kommen unter anderem die Registraturen der Pfarreien und die Archive der alten Klöster. Es ist eines der wichtigsten historischen Archive des Landes und beherbergt auch alte Dokumente zur Geschichte der Insel.
Das Rathaus von Angra hat Geschichte und ist nicht das erste der Stadt. Das erste Rathaus hatte nur einen kleinen Vorplatz. Der zunehmende Handel mit Indien erforderte einen größeren Platz und größere Räumlichkeiten, und so wurde das Gebäude 1610 erweitert.
Das heutige Rathaus Pacos da Conselho an der Praca Velha stammt erst aus dem 19. Der Bau wurde am 11. August 1849 begonnen und 1866 fertiggestellt. Vorbild für den Bau war das Rathaus von Porto.
Durch das Hauptportal gelangt man in einen kleinen Innenhof mit Treppenaufgang. Hier steht auch eine Büste von Heinrich dem Seefahrer, die 1960 von geschaffen wurde. Wunderschöne Glasfenster schmücken das Haus. Einzigartig ist auch die antike Einrichtung des alten Sitzungssaales. Ein großer Teil des Mobiliars besteht aus Jakarandaholz. Sie wurden wahrscheinlich um 1850 in der Werkstatt von Ricardo Espirito Santo Silva in Lissabon hergestellt.
Das Haus ist ein stolzes Bauwerk und beherbergt unter anderem königliche Geschenke wie eine handgestickte Fahne von Königin Maria II. als Dank für die Unterstützung der Terceiraner, eine Büste von D. Pedro IV., ein 1896 erworbenes Ölgemälde des letzten Königs von Portugal, D. Carlos I., ein 1855 von Michaellis gemaltes Ölgemälde von D. Pedro V., vier goldene Schlüssel des alten Stadttors und eine Reihe weiterer wertvoller Gemälde, Kronleuchter und anderer kunsthistorisch wertvoller Gegenstände.
Vor allem in den Sommermonaten ist die Praca Velha ein belebtes Zentrum der Stadt Angra und vor allem in den Abendstunden gut besucht. Häufig finden hier auch Veranstaltungen statt. Früher hieß der Platz auch Praca dos Santos Cosme e Damiao, nach der gleichnamigen kleinen Kapelle, die hier einst stand. Sie wurde 1880 durch die Ermida de Nossa Senhora da Saude ersetzt. 1827 erhielt der Platz seine erste Beleuchtung. Die ersten Lampen wurden noch mit Walöl betrieben.
Der großzügige Platz im typischen Renaissancestil ist von Bäumen umgeben. Der Boden ist prächtig gepflastert. Das ganze Jahr über wird hier gefeiert. Mal findet ein Viehmarkt statt, mal ein Stierkampf auf der Straße.
An der Praca Velha befindet sich auch die Ermida de Nossa Senhora da Saude. Sie wurde 1560 unter Antonio Pires do Canto erbaut. 1880 wurde die Kapelle umgebaut. Heute ist sie hellblau getüncht und liegt eingebettet zwischen den Häusern.
Am Platz Largo Proir do Crato, nur wenige Schritte entfernt, befindet sich in der Rua do Palacio das Colegio dos Jesuitas. Die dort ansässige Companhia de Jesus wurde 1570 von Pater Leao Henriques gegründet. Im Jahre 1572 erlaubte König D. Sebastião einer Gruppe von Geistlichen, ein Jesuitenkolleg zu errichten, ein Gebäude, das noch heute die Absichten der Jesuiten auf der Insel dokumentiert: Bildung,
Alphabetisierung und Katechismusunterricht. Der Gebäudekomplex nimmt eine dominante Stellung im Stadtzentrum ein. Neben der Kirche und dem Palast gehörte auch das Colegio dos Estudos dazu. Letzteres wurde 1940 abgerissen, um Platz für den Largo do Colegio zu schaffen.
Nach der Vertreibung der Jesuiten im Jahre 1759 ging der Besitz an die portugiesische Krone über. Nach den Jesuiten herrschten hier die Generalkapitäne. 1766 errichtete der Markgraf von Pombal eine neue, in Angra do Heroísmo zentralisierte zivile und gerichtliche Verwaltungsordnung für den Archipel, die durch den Generalkapitän personifiziert wurde. Das ehemalige Kollegium wurde für die Dauer dieser Verwaltung in eine Palast-Residenz umgewandelt. Daher heißt das palastartige Gebäude noch heute Palacio dos Capitaes Generais. Das Jesuitenkolleg wurde unter der Leitung von Dom Antao de Almada für die Bedürfnisse der Kapitäne umgebaut. Von 1766 bis 1831 gingen die Kapitäne hier ein und aus. Zweimal wurde das Kolleg zur königlichen Residenz, 1832 während der Herrschaft von D. Pedro IV, als das Gebäude Zeuge des Vormarsches der liberalen Monarchie wurde, und 1901 während der Herrschaft von D. Carlos I (1901).
Die Kirche der ehemaligen Jesuitenschule Igreja de Santo Inacio de Loyola heißt heute einfach Igreja do Colegio. Sie stammt aus der Mitte des 17. Die Fassade der Kirche über der imposanten Freitreppe ist eher breit. Im Inneren gibt es einige Sehenswürdigkeiten, wie die Altäre mit vergoldeten Holzschnitzereien, flämische Tafelbilder aus dem 16. Jahrhundert (Delfter Kacheln aus dem Gründungsjahr), Gemälde mit religiösen Motiven und Fliesenbilder, alle aus dem 17. Heute gehört die Kirche zur Diözese Angra.
In der Rua do Palacio befindet sich die Ermida de Nossa Senhora da Natividade. Sie wurde Mitte des 16. Jahrhunderts im Auftrag von Pedro Anes do Canto erbaut und ist eine der ältesten Kapellen von Angra do Heroismo.
Eine Ecke weiter, in der Rua do Marques, befindet sich die Casa do Capitao do Donatario. Um 1474 gab der Donatarkapitän von Angra, Joao Vaz Corte-Real, den Bau des Hauses in Auftrag. Das Gebäude lag strategisch günstig zwischen dem Alto da Memoria, dem alten Castelo dos Moinhos und dem Hafen. Obwohl das Gebäude heute noch einige Merkmale des ursprünglichen Baus aufweist, wurde es im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut.
Jardim Publico, auch bekannt als Jardim Duque da Terceira, ist der Name des zentralen Stadtparks. Schöne Wege schlängeln sich durch den 1862 angelegten Stadtpark im Zentrum von Angra, vorbei an Springbrunnen und unzähligen Pflanzen. Dazu gehören Magnolien, Eukalyptus, Zitronenbäume, Drachenbäume, Farne und einige Palmen. Der Garten wurde ursprünglich zur Erforschung der landwirtschaftlichen Entwicklung angelegt und 1888 erweitert. Der Belgier Francisco Gabriel war bis zu seinem Tod 1897 maßgeblich an der Entwicklung des Parks beteiligt. Gleich am unteren Eingang kommt man an einem Pavillon und einem kleinen See vorbei. Hier kann man sich ausruhen und in einem Café die Natur genießen. Im Park befindet sich auch ein Bronzedenkmal für den Dichter Almeida Garrett. Auch an Dr. Antonio Lino erinnert eine Büste im Park. Im Park gibt es auch einen kostenlosen Internetzugang über WLAN. Nachts ist der Park jedoch geschlossen.
Vom Garten aus führt eine alte Steintreppe hinauf zum Obelisken auf dem Alto da Memoria. Der Obelisco da Memoria erinnert auf einer kleinen Anhöhe an den Besuch des liberalen portugiesischen Königs Pedro IV. und die Unterstützung der Bevölkerung während des Bürgerkrieges 1832. An dieser Stelle versammelten sich die ersten Siedler und gründeten zum Schutz das heute nicht mehr existierende Castelo de Sao Luis. Es wurde Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen und durch das heutige Denkmal ersetzt. Der Grundstein wurde am 3. März 1845 gelegt und die Arbeiten wurden 1856 abgeschlossen. Die alte Burg sicherte den oberen Teil des heutigen Angra. Hier befanden sich am Flusslauf auch einige Wassermühlen, die der Festung den Beinamen Castelo dos Moinhos gaben. In den Mühlen wurde unter anderem Pastell gemahlen. Dazu musste allerdings der Flusslauf umgeleitet werden.
Vom Miradoura da Memoria in 87 m Höhe hat man den schönsten Rundblick über die Stadt mit dem Monte Brasil. Nachts erstrahlt der Obelisk in hellem Licht weithin sichtbar über der Stadt.
Oberhalb der Stadt, in der Rua Sao Joao de Deus, befindet sich der Imperio de Sao Joao de Deus. Das Gebäude mit der blau-weißen Fassade wurde 1887 erbaut.
In der Rua de Baixo de Santa Luzia befindet sich der Imperio da Rua de Baixo de Santa Luzia. Es wurde 1909 erbaut, wird aber heute nicht mehr genutzt.
In der Rua do Conde da Praia da Vitoria befindet sich der Imperio da Rua do Conde. Es wurde 1871 erbaut.
Hoch über der Stadt liegt das alte Herrenhaus Solar da Madre de Deus. Hier erschien am 17. April 1830 die erste Zeitung der Azoren, die ‚A Chronica da Terceira‘. Die Zeitung informierte über Beschlüsse, lokale Nachrichten und die öffentliche Meinung. Auch die Nachrichten, die ständig per Schiff aus dem Ausland eintrafen, wurden hier niedergeschrieben. Der Direktor Luz Soriana war auch der Herausgeber von ‚A Folhinha‘. Die heutige Fassade entspricht nicht mehr dem ursprünglichen Zustand. 1852 wurde die Fassade umgebaut. Das Gebäude wird heute von der Regierung als Sitzungssaal genutzt.
Auf dem Alto das Covas befindet sich der kunstvolle, gelbe Brunnen Chafariz do Alto das Covas. Er wurde 1846 errichtet. Ursprünglich befand er sich in den Mauern des Convento da Graça. Dieses befand sich an der Stelle, an der sich heute die Escola Primaria Infante D. Henrique befindet. Das Kloster wurde 1935 abgerissen. Beim Bau der Schule wurde der Brunnen verlegt. 1950 war die Schule fertig und der Platz am Alto das Covas in seiner heutigen Form fertiggestellt.
In der Rua de Sao Pedro im Westen der Stadt befindet sich die Igreja de Sao Pedro. Sie ist die Pfarrkirche der gleichnamigen Untergemeinde von Angra. 1572 wurde hier die erste kleine Kirche errichtet. Im gleichen Jahr wurde die Gemeinde Sao Pedro gegründet. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1663 und ist schlicht gehalten mit nur einem Kirchenschiff. Trotzdem findet man hier einige schöne Gemälde, zum Beispiel von Santo André und Sao Pedro. Sie stammen aus dem 17.
In derselben Straße befindet sich die Ermida de Santa Catarina. Es ist eine einfache Kapelle mit einem Anbau. Die Glocke hängt an der Stirnseite in einem kleinen Steinbogen. Die Kapelle wurde 1680 eingeweiht.
Nur wenige Meter entfernt befindet sich der Brunnen Chafariz de Sao Pedro. Er befindet sich an der rosa Mauer eines Herrenhauses aus dem 18. Jahrhundert. Die beiden Becken dienten früher als Viehtränke und Waschplatz. Die Quinta hinter den Mauern war einst Sitz eines Orangenbarons. Der Brunnen stammt vermutlich aus dem Jahr 1799.
Ein kleines privates Museum ist das Casa Museu Francisco Ernesto de Oliveira Martins. Der Besitzer Francisco Ernesto ist ein leidenschaftlicher Sammler alter Gegenstände und hat in mehr als 30 Jahren alle möglichen Kunstgegenstände von allen Azoreninseln zusammengetragen. Möbel, Bilder, Porzellan, Gemälde, Bücher, Münzen und sogar gewebte Decken gehören zu den Ausstellungsstücken.
In der Rua de Baixo de Sao Pedro befindet sich das Imperio da Rua de Baixo de Sao Pedro. Das grünweiße Gebäude mit der Tanzbühne auf der rechten Seite besteht seit 1877.
Das ehemalige Franiskanerkloster Convento de Sao Francisco an der Ladeira de Sao Francisco stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde durch das Erdbeben ebenfalls stark beschädigt. Heute ist hier das Stadtmuseum untergebracht.
Geöffnet dienstags bis freitags von 9.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr; am Wochenende von 14 bis 17 Uhr.
Zum Kloster gehört auch die Igreja de Sao Francisco. Sie steht auch unter dem Namen Igreja de Nossa Senhora da Guia in den Geschichtsbüchern und grenzt direkt an das Kloster. Sie wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Die heutige Kirche ist dreischiffig und im typisch romanischen Stil erbaut. Der durch zwei Bogenreihen gegliederte Innenraum beherbergt zahlreiche Kunstschätze, darunter die holzgeschnitzten und vergoldeten Altaraufsätze, die barocken Heiligenbilder und Gemälde sowie die reiche Gemäldesammlung mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Franziskus. In der Sakristei sind die Zedernholzdecke mit vergoldeten Schnitzereien, eine Truhe aus Palisanderholz, ein Steinbrunnen und indo-portugiesische Elfenbeinfiguren hervorzuheben. In der ersten Capela da Nossa Senhora da Guia aus dem 15. Jahrhundert wurde auch Vasco da Gamas ältester Bruder Paulo da Gama beigesetzt, der die Sao Rafael auf der ersten Seereise nach Indien kommandierte. Auf der Rückreise erkrankte er und starb 1499 in der Obhut der Franziskaner.
Das Kloster und die Kirche sind heute Teil des städtischen Museums Museu de Angra do Heroismo. Die Anfänge des Museums gehen auf das Jahr 1940 zurück. Damals war es zusammen mit dem Stadtarchiv und der Bibliothek im Palacio Bettencourt untergebracht. Im Convento de Sao Francisco fand man jedoch viel mehr Platz. Es zeigt unter anderem die Geschichte der Entdeckung Terceiras. Gemälde, Porzellan, Statuen und Musikinstrumente sind ebenso zu sehen wie Militärausrüstung.
An der Praca Dr. Sousa Junior befindet sich das Imperio da Rua Nova. Das Gebäude stammt von 1799.
Direkt am Meer befindet sich ein weiteres Museum. Das Museu Vulcanoespeleologico Machado Fagundes beschäftigt sich mit Geologie. Es wird von der Vereinigung ‚Os Montanheiros‘ betrieben, die seit 1993 die geologischen Verhältnisse auf den Azoren erforscht und sich für den Erhalt der Natur einsetzt. In ihrem Vereinshaus in der Rua da Rocha haben sie ihr kleines geologisches Museum eingerichtet. Hier erfährt man mehr über die geologische Geschichte von Terceira und den anderen Inseln. Außerdem sind Fossilien und Gesteinsproben ausgestellt.
Neu ist der 2004 eröffnete Jardim dos Corte-Reais in der Rua da Rocha. 2,4 Millionen Euro hat die Stadt in den Garten investiert. Im Park gibt es einen Kiosk und einen Aussichtspunkt über die Bucht von Angra.
Am Rande des historischen Viertels befindet sich in der Rua do Rego das kleine Privatmuseum Escultura do Manuel Martins Mendes mit Holzschnitzereien des Künstlers.
Die Miniaturwelt von Martins Mendes zeigt in Vitrinen das typische Inselleben.
In der Rua do Cruzeiro befindet sich die Ermida do Santo Cristo do Cruzeiro. Sie wurde 1739 errichtet.
In der Rua da Guarita befindet sich der Imperio da Guarita. Der blau-weiße Tempel wurde erstmals 1901 anlässlich des Besuchs des Königs genutzt. Er wurde nach Plänen von João da Ponte erbaut.
An der Ecke zum Lugar do Outeiro befindet sich der kleine Imperio do Outeiro. Er ist wahrscheinlich der älteste Heilig-Geist-Tempel auf Terceira. Seine Erbauung wird auf das Jahr 1670 datiert und als der Pico Gordos 1761 ausbrach, versuchte man mit Hilfe der Krone dieses Tempels den Ausbruch zu stoppen. Die Fassade des Imperios ist eine der wenigen, die mit Stein verkleidet ist.
An der Stelle der heutigen Igreja de Nossa Senhora da Conceicao standen bereits seit dem 15. Jahrhundert die beiden Kapellen Ermida de Sao Salvador und Ermida de Nossa Senhora da Conceicao. Die heutige Kirche am Largo da Igreja gehört zum Bistum Angra. Sie ist nach der Sé die zweitälteste Kirche der Stadt und zugleich die Hauptkirche der 1553 gegründeten Gemeinde Conceicao. Seit dem 8. Dezember 1987 ist sie auch Sitz des Santuario Mariano da Conceicao. Das Gebäude ist dreischiffig. Die Fenster sind reich verziert. Besonders sehenswert sind die vergoldeten Altäre.
Am Largo dos Remedios befindet sich der Solar de Nossa Senhora dos Remedios. Das adlige Herrenhaus wurde im 16. Es wurde mehrmals umgebaut. An der Fassade befinden sich über dem Hauptportal noch heute die Wappen der Familien Canto und Castro. Heute wird es von der Secretaria Regional dos Assuntos Sociais genutzt.
Das Imperio da Caridade in der Rua do Cardoso stammt aus dem Jahr 1895. Manuel Vieira Cardoso ließ es errichten. Bereits seit 1867 stand an dieser Stelle ein hölzerner Tempel.
In der Rua Cipriao Figueiredo befindet sich der Imperio dos Remedios. Er befand sich früher auf dem Platz am Solar dos Remedios und wurde 1959 an seinem heutigen Standort errichtet.
Hier befindet sich auch die Ermida de Nossa Senhora da Boa Viagem. Sie gehört zur Bruderschaft Confraria de Sao Pedro Goncalves. Sie wurde 1934 eingeweiht. Ihre Vorgängerin aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts war die Ermida dos Navegantes, auch bekannt als Ermida dos Mariantes. Sie wurde 1928 zerstört.
Die Kapelle und der Vorplatz sind in Blau und Weiß gehalten. Hohe Buntglasfenster lassen Licht ins Innere. Die Kirche hat einen Glockenturm mit Spitzdach.
Über die Rua Direita gelangt man zur Casa do Conde de Vilaflor. Das prunkvolle Stadthaus mit den herrlichen Balkonen im ersten Stock stammt aus dem 18. Hier wohnte der Graf von Vila Flor, Antonio José Severim de Noronha. Er kam am 22. Juni 1829 auf Terceira an. Er war Gouverneur und Generalkapitän auf Terceira, erhielt später den Titel Duque da Terceira und wurde schließlich unter König Dom Pedro Oberbefehlshaber der Truppen auf der Insel.
Eine Straße weiter, in der Rua Sao Joao, 76, befindet sich das Haus des Dichters Almeida Garrett. An dem unscheinbaren Haus erinnert nur eine Gedenktafel an den Dichter und Schriftsteller, Politiker und Diplomaten. Garrett lebte in dem Stadthaus von 1811 bis 1816.
An der Stelle der heutigen Igreja da Misericordia aus dem 18. Jahrhundert wurde bereits am 15. März 1492 von der Bruderschaft Confraria do Santo Espirito das erste Krankenhaus der Azoren gegründet. Einer der Gründer war der Weltreisende Joao Vaz Corte-Real. Die heutige Kirche der Barmherzigkeit am Pateo da Alfandega stammt aus dem 18. Der Grundstein wurde am 21. Oktober 1728 oberhalb des Zollkais gelegt. Im 19. Jahrhundert wurde das Hospital dem Convento das Concepcionistas angegliedert. Nach dem Erdbeben von 1980 dauerte der Wiederaufbau elf Jahre. Jetzt soll das Gotteshaus erdbebensicher sein. Das Kirchengebäude hat eine barocke Fassade, die in Blau und Weiß gehalten ist. Sie prägt dekorativ das Bild des alten Hafens am alten Zollkai. Über dem Bogen der massiven, schmalen, aber hohen Fassade prangt das königliche Wappen. Im Inneren sind der Heilig-Geist-Altar auf der linken und der Altar des Barmherzigen Christus auf der rechten Seite, die Holzschnitzereien, die Heiligenbilder und ein Gemälde, das den Heiligen Geist beim Herabkommen auf Maria und die Apostel zeigt, sehenswert. Bemerkenswert sind auch die Kachelbilder (Azulejos) aus dem 18. Jahrhundert.
Die Ermida da Misericordia wurde am 1. Juni 1571 eingeweiht. Obwohl die Kapelle klein ist und nur aus einem Schiff besteht, ist die Fassade sehr schön. Eine Christusfigur schmückt den Altar.
Nur wenige Schritte entfernt liegt die Alfandega, das alte Zollhaus. Hier wurden zu Zeiten des Transatlantikhandels von den Schiffen Handelszölle erhoben.
Ganz in der Nähe, am alten Zollkai, wurden 1997 Reste des alten Stadttores entdeckt.
Seit 2004 prägt die neue Marina das Zentrum von Angra. Moderne Hafenanlagen und ein neues Hafengebäude heißen die Atlantik-Segler herzlich willkommen. Deren Zahl nimmt stetig zu, auch wenn die meisten immer noch einen Zwischenstopp in Horta einlegen. Es gibt Platz für 270 Boote, aber fast die Hälfte der Liegeplätze ist fest vergeben. Im Yachthafen finden sich auch mehrere Touranbieter, die Whalewatching oder Bootsausflüge, z.B. zu den Ilheus das Cabras, anbieten. Im Sommer mehrmals täglich.
Wer mit einer Yacht anreist, muss sich bei der Guarda Fiscal im Patio da Alfandega am Zollkai anmelden. Das Büro ist rund um die Uhr geöffnet. Auch im Porto das Pipas gibt es ein kleines Büro. Derzeit stehen 270 Liegeplätze für Yachten mit einem Tiefgang bis zu 35 m und einer Länge bis zu 10 m zur Verfügung. Wasser- und Stromanschlüsse sind vorhanden. Eine Tankstelle ist ebenfalls vorhanden. UKW-Kanäle: 12, 16.
An der Südwestseite der weiten Bucht, unterhalb der Festungsmauern an der Rua Dr. Corte Real, befindet sich in malerischer Lage der Yachtclub Clube Nautico de Angra do Heroismo. Er überwacht den VHF-Kanal 16 und den Arbeitskanal 11. Von der Terrasse des Clubs kann man den Sonnenuntergang genießen.
Direkt vor den Festungsmauern befindet sich ein überdimensionaler Kinderspielplatz. Im Parque Relvao gibt es auch ein Volleyballfeld, eine Rutsche, Tischtennisplatten und Bodenspiele wie Schach oder Dame.
Der Weg auf den bewaldeten Hausberg von Angra Monte Brasil führt durch die Burgfestung Castelo de Sao Joao Baptista do Monte Brasil.
Von 1592 bis 1594 wurde hier am Fuße des Monte Brasil während der spanischen Herrschaft über Portugal unter König D. Filipe II. von Spanien eine Festung errichtet. Filipe II. von Spanien eine Festung errichtet, um die Schätze der reichen Stadt und die aus Indien und Amerika zurückkehrenden Schiffe vor Piraten zu schützen. Mit einer Fläche von 3,2 km² ist sie vermutlich die größte Festung, die von den Spaniern außerhalb ihres Reiches errichtet wurde. Sie wird von drei Wällen geschützt. Die Wehrmauern führen auf einer Länge von ca. 5 km um den halben Hausberg Monte Brasil. Ursprünglich hieß die Festung nach dem Regenten Castelo de Sao Filipe. Etwa 400 Kanonen waren einst auf die Bucht der Stadt gerichtet, 1.200 Mann waren hier stationiert. Die Portugiesen gaben der Festung 1642 ihren heutigen Namen Sao Joao Baptista. Vom 21. Juni 1669 bis zum 30. August 1684 war hier auch Dom Afonso VI. inhaftiert. Die Burg stand immer im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen zwischen Absolutisten und Liberalen. Hier wurde auch zum ersten Mal die blau-weiße Fahne als Zeichen der Unabhängigkeit Portugals gehisst. Nach dem Sieg der Liberalen 1829 wurde in der Festung auch die erste provisorische Regierung eingesetzt.
Heute residiert und regiert hier das portugiesische Militär.
Zur Burg gehört auch die Capela de Santa Catarina de Sena. Sie steht ebenso wie der Palacio do Governador (Gouverneurspalast) auf dem zentralen Platz.
Hinter den Festungsmauern befindet sich auch die Kirche Igreja de Sao Joao Baptista. König João IV. ließ die Johannes dem Täufer geweihte Kirche 1645 innerhalb der Mauern der gleichnamigen Festung errichten. Die barocke Fassade mit einem von kleinen Säulen flankierten Portal wird von zwei mächtigen Glockentürmen überragt. Die Kirche war das erste Bauwerk, das an die Wiedererlangung der Unabhängigkeit Portugals von der spanischen Krone erinnerte, die in der Schlacht von Aljubarrota 1640 besiegelt wurde.
Innerhalb der Festungsmauern befindet sich auch die kleine Ermida de Santo Antonio. Sie gehörte zur Quinta da Grota. Dieser Teil der Festung wurde um 1615 unter dem Gouverneur D. Goncalo Mexia erbaut.
Der 205 m hohe Monte Brasil bildet eine Halbinsel. Er ragt über einen Kilometer ins Meer und ist der Rest eines heute weitgehend versunkenen Kraters, zu dem auch die beiden vorgelagerten Inseln Ilheus das Cabras gehören. Ein dichtes, oft unübersichtliches Wegenetz durchzieht den Monte Brasil. Immer wieder stößt man auf kleine Befestigungsanlagen und auch auf eine Walbeobachtungsstation.
Die Halbinsel wird von vier Gipfeln eingerahmt: Pico do Facho (205 m), Pico das Cruzinhas (168 m), Pico do Zimbreiro (199 m) und Pico da Quebrada (160 m).
Das gesamte Gebiet des Monte Brasil mit einer Fläche von 63 ha ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Auch die historische Vergangenheit hinter den Festungsmauern hat dazu beigetragen, die Halbinsel unter Schutz zu stellen.
Von der Spitze des mit Pinien bewachsenen Vulkanhügels Pico das Cruzinhas überblickt der Miradouro do Pico das Cruzinhas die Stadt und die Südküste. Hier befindet sich auch ein Denkmal zur Erinnerung an die Entdeckung der Insel. Außerdem sind noch einige britische Geschützstellungen aus dem 2. Weltkrieg erhalten. Die Aussicht vom Pico do Facho ist auch nicht schlecht.
Im Naherholungsgebiet Reserva Florestal de Recreio do Monte Brasil belohnt ein kleiner Park mit Tiergehegen den anstrengenden Fußmarsch aus der Stadt. Grillplätze und Schaukeln bieten Erholung für die ganze Familie. Abends ist das gesamte Gelände ab der Burg unten gesperrt.
Am östlichen Ende der Stadt liegt der alte Fähr- und Industriehafen Porto das Pipas mit seiner langen Kaimauer. Hier legen die Fähren an. In den Lagerhäusern an der Südseite sind verschiedene Werkstätten und Handwerker untergebracht.
Oberhalb des Porto das Pipas liegt auf einer kleinen Anhöhe die zweite Festung von Angra, das Castelo de Sao Sebastiao. Die Festung mit ihren hohen Mauern, den Schießscharten für 14 Kanonen und dem nach Norden gerichteten Haupttor wurde ab 1555 errichtet und sicherte den östlichen Teil der Bucht. Sie symbolisierte ein neues Verteidigungssystem für Angra. Während die erste Festung, das Castelo de Sao Luis auf dem Alto da Memoria, weiter landeinwärts lag, wurde das Castelo de Sao Sebastiao nun an der Küste errichtet. Ab 1583 wurde die Festung von kastilischen Truppen unter dem Markgrafen von Santa Cruz besetzt. 1641 wurde sie von Manuel Jacques de Oliveira und seiner Kompanie von Ribeirinha zurückerobert. Unter D. Pedro II. wurde die Festung 1698 restauriert. Im 19. Jahrhundert wurde die 1830 errichtete unterirdische Unterkunft als Lazarett genutzt. Ab 1936 diente die Festung 30 Jahre lang als Quarantänestation. 1946 ließ Verteidigungsminister Fernando dos Santos die Festung restaurieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden hier politische Gefangene inhaftiert. Ab 1964 zogen die Hafenpolizei und die Hafenverwaltung ein.
Angra besitzt eine feste Stierkampfarena. Die Praca de Toiros da Ilha Terceira liegt im östlichen Teil der Stadt. Im Sommer finden hier regelmäßig Stierkämpfe statt, meist mit Toreros vom Festland.
Rund 850 Menschen leben im Ortsteil Sao Bento, östlich der Stadt. Zentral am Largo de Sao Bento steht die Igreja de Sao Bento. Sie hat nur ein Kirchenschiff, aber drei Altäre. Die Kirche wurde zuletzt 1901 umfassend restauriert.
Ebenfalls am zentralen Platz befindet sich der Imperio de Sao Bento. Er wurde 1886 erbaut.
Westlich des Stadtzentrums, in Pico da Urze, liegt der Palacio de Santa Catarina. Das Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert und gehörte den Familien Luis Lopes Soeiro de Amorim und Viana do Castelo. Der Palast hat einen bemerkenswerten Eingang und einen großen Innenhof. Es ist eines der besten Beispiele barocker Architektur in Privatbesitz.
In Pico da Urze befindet sich auch der Imperio do Pico da Urze aus dem Jahr 1885.
Am Largo da Boa Nova befindet sich der Brunnen Chafariz da Boa Nova. Er besteht aus altem Basalt. Daneben befindet sich ein großer Wassertank, der früher als Viehtränke diente und als Tanque do Azeite bekannt ist. Der Brunnen ist einer der ältesten auf Terceira und stammt wahrscheinlich aus der Zeit, als das Castelo de Sao Joao Baptista gebaut wurde.
Im Stadtteil Lameirinho befindet sich das Imperio do Lameirinho. Er wurde 1945 erbaut. Sein Vorgängerbau war einer der ältesten Heilig-Geist-Tempel der Insel.
Tauchen kann man in der Baia de Angra im Clube Nautico de Angra do Heroismo. Die Unterwasserlandschaft ist sehr interessant. Es gibt viele kleine Höhlen. Die Meerestiefe beträgt ca. 40 m. In den letzten 500 Jahren sind etwa 80 Schiffe in der Bucht gesunken. Was von ihnen noch erhalten ist, wurde zu einem Tauchgebiet zusammengefasst. Das tiefste Wrack liegt in ca. 60 m Tiefe, das älteste stammt aus dem Jahr 1543.
Richtung Westen gelangt man von Angra direkt in die Bucht Baia da Silveira mit einem schönen Badeplatz mit Betonplattformen.
Sandstrand bei der Marina, schöner Badestrand mit Betonplattformen in der Baia da Silveira, städtisches Hallenbad IMATEL (4,50 €)
Busverbindung nach Praia da Vitoria, nach Biscoitos abwechselnd über Raminho oder Porto Judeu, nach Sao Mateus.
Anfang Juni findet das Kulturfestival Angra Rock statt. Höhepunkt ist jedes Jahr das Johannisfest in Sanjoaninas. Am 25. November wird die Festa de Santa Catarina gefeiert.

