Der Küstenort Santo Amaro liegt an der Nordküste etwas östlich von Sao Roque.
Sehenswertes:
Der Ort ist bekannt für seine kleine Werft, in der noch heute die typischen azorischen Fischerboote gebaut werden. Die Firma Marmar ist die größte Werft der Azoren, auch wenn der Handwerksbetrieb auf den ersten Blick eher klein erscheint und schon bessere Zeiten gesehen hat. Vor allem Thunfischfänger werden hier gebaut. Die Fertigung erfolgt auch heute noch in Handarbeit.
Direkt vor der Werft liegt der kleine Hafen mit der inzwischen betonierten Kaimauer. Er ist allerdings nicht sehr lang und bietet nur wenigen Booten vorübergehenden Schutz. Dafür ist das Meer hier meist flach. Wohl auch deshalb hat sich an diesem abgelegenen Ort der größte Schiffsbauer des Archipels angesiedelt und bis heute gehalten.
Ein paar Meter weiter liegt die Handwerksschule für Frauen. Sie liegt in der Nähe der Kirche. Die Escola Regional de Artesanato in der Rua do Mar wurde von den beiden Ordensschwestern Maria und Conceicao de Melo gegründet und ist inzwischen staatlich. Hier werden traditionelle Handwerkskünste wie Weben, Spinnen, Flechten, Sticken und Nähen gelehrt. Auch die Herstellung der für Santo Amaro typischen Strohpuppen wird hier gelehrt. Die Unterrichtsräume sind für Besucher geöffnet. Man kann die Arbeiten besichtigen und auch Produkte wie Strohhüte, Feigenmarkarbeiten, Blumen aus Fischschuppen, Stickereien und Puppen erwerben. Etwa 20 Schülerinnen können ausgebildet werden. Im Nebenraum kann man den Frauen bei der Arbeit zusehen. Unten ist ein kleiner Laden angeschlossen.
Auf Anfrage kann auch das kleine Völkerkundemuseum im Haus besichtigt werden. Hier kann man eine typische alte Wohnzimmereinrichtung bewundern. Außerdem gibt es einen alten Karren für den Maistransport und eine Ausstellung von Kunsthandwerk und Strohpuppen. Die Kirche Igreja de Santo Amaro am Largo de Santo Amaro stammt aus dem 16. Sie wurde jedoch 1629 umgebaut. Der dreischiffige Bau sowie die Sakristei stammen aus dem Jahr 1638. Die Kirche ist im Gegensatz zu den meisten anderen eher flach und breit. Auf der rechten Seite erhebt sich ein massiver Glockenturm, der mit seinen Zinnen unter dem Spitzdach auch auf einer Burg stehen könnte.
Neben der Kirche steht das Imperio de Santo Amaro.
In der Nähe der Werft befindet sich die kleine Casa de Artesanato das Alfaias Agricolas von Carlos Melo, der gerne seine Sammlung kleiner Miniaturboote, Ochsenkarren und anderer landwirtschaftlicher Miniaturen zeigt. Eine Besonderheit sind die Miniaturen aus Feigenholz. Da es sich um ein Privatmuseum handelt, gibt es keine offiziellen Öffnungszeiten.
Gegenüber der Werft befindet sich das kleine Museu Maritimo Construcao Naval. Auch dies ist ein Privatmuseum und hat daher keine offiziellen Öffnungszeiten. Wenn also jemand da ist, sollte man vorbeischauen. Spenden für eine private Führung werden gerne angenommen.
Naturschwimmbecken am Hafen. Naturschwimmbad am Portinho.
Busverbindung nach Madalena über Cais do Pico und nach Piedade.