Der Pico ist der höchste Berg Portugals. Mit einer Höhe von 2.351 m überragt er weithin sichtbar die Zentralgruppe.
Er liegt etwa 800 m über dem Meeresspiegel. Auf der Südseite fallen seine Flanken steil zum Meer ab. Der Gipfel besteht zunächst aus einem kleinen Krater, der ca. 30 m tief ist und einen Durchmesser von ca. 700 m hat. Aus dem eigentlichen Gipfelkrater erhebt sich noch ein kleiner Kegel von knapp 100 m Höhe als eigentlicher Gipfel Pico Pequeno. Dieses letzte Stück ist der gefährlichste Teil der gesamten Besteigung.
Seit 1982 steht der Vulkan unter Naturschutz.
Wer den Pico Alto besteigen will, muss früh aufbrechen und über eine gute Kondition verfügen. Und selbst wenn man die besten Voraussetzungen mitbringt, kann der Aufstieg zum Glücksspiel werden, denn oft hüllt sich der Berg in eine Wolkendecke. An ihrer Form kann man ein wenig auf das Wetter schließen. Zeigt er seinen typischen Wolkenhut, steht ein Wetterwechsel bevor. Im Winter ist das obere Drittel mit Schnee bedeckt und auch im Frühling und Herbst sollte man eine dicke Jacke im Gepäck haben. Der Aufstieg ist auf jeden Fall anstrengend und sollte nicht unterschätzt werden.
Wer sich nicht ganz sicher ist, sollte die Dienste eines Bergführers in Anspruch nehmen. Sie kennen den Berg, die Spalten und vor allem das Wetter. Die Tourist-Information ist gerne bei der Vermittlung behilflich. Auch im Sommer kann plötzlich Nebel aufziehen und die Orientierung fast unmöglich machen. Dann helfen auch die Markierungspfähle nicht, die alle hundert Meter entlang des Aufstiegsweges in der Landschaft stehen. Wenn man sich zu einer kleinen Gruppe zusammenschließt, kann sich der Preis für einen Bergführer schnell amortisieren.
Die besten Monate für den Aufstieg sind Juli und August. Ausgangspunkt ist die Casa da Montanha auf ca. 1.200 m Höhe. Hier muss man sich anmelden und seit 2012 je nach Gruppengröße auch eine Art „Eintrittsgeld“ bezahlen. Dafür bekommt man ein GPS-Ortungsgerät, mit dem man seine Position live in der Zentrale der Bergrettung verfolgen kann. In jedem Fall ist bergtaugliches Schuhwerk erforderlich. Ein oder besser zwei Wanderstöcke gehören ebenso zur Grundausrüstung wie ausreichend Proviant und wetterfeste Kleidung. Das Lavageröll ist locker und sehr scharfkantig. Der Weg ist stellenweise ziemlich steil. Auf jeden Fall sollte man auch im Sommer eine Windjacke dabei haben. Auf dem Gipfel kann es auch ohne Wind empfindlich frisch werden (0,9°C Temperaturabfall pro 100 Höhenmeter). Auch bei schönem Wetter sollte man eine Art Notverpflegung mitnehmen und immer genügend Wasser dabei haben. Bei dem langen, anstrengenden Aufstieg in der Sonne schwitzt man schnell einige Liter aus. Für den Aufstieg sollte man auf jeden Fall 3 Stunden oder mehr einplanen.
Ein besonderes Erlebnis ist der Nachmittagsaufstieg mit Übernachtung im Gipfelbereich. Mit etwas Glück kann man dann am nächsten Morgen einen herrlichen Sonnenaufgang erleben. Vom Gipfel aus kann man die gesamte Zentralgruppe überblicken.
Der Pico ist mit seinen bis zu 40 Grad steilen Hängen ein typischer Schichtvulkan. Er besteht zum größten Teil aus basaltischer Lava und nicht, wie sonst üblich, aus silikatreicherer Lava, z.B. Andesit. Man vermutet, dass der Vulkanschlot nur zähflüssige Lava förderte. Diese erstarrte relativ schnell und so konnte sich der Kegel um den Schlot steil auftürmen. Auch heute noch ist der Vulkan aktiv, wie Schwefelgase an seiner Spitze beweisen. Der untere Teil des Vulkans ist teilweise bewaldet und dichter bewachsen. Oberhalb von 1.500 m geht die Vegetation in niedrige Sträucher und Gräser über. Der obere Teil ist unbewachsen und besteht aus Lavabrocken und Asche. Der größte Teil des Vulkans steht heute unter Naturschutz.