Madalena auf Pico

Madalena do Pico ist mit gut 2.500 Einwohnern die größte der drei Kreisstädte auf Pico. Dies verdankt die Stadt nicht zuletzt der guten Fährverbindung zur Nachbarinsel Faial.

Madalena ist heute das am dichtesten besiedelte Gebiet auf Pico. Noch vor wenigen Jahren war die Stadt überschaubar. Der neue Hafen, Hotels und Parkplätze sind nur einige touristische Zeichen der Moderne, die das alte Flair etwas verdrängt haben. Dennoch ist das Zentrum klein und überschaubar geblieben.

Die Stadt im Westen der Insel ist der Verkehrsknotenpunkt. Von hier aus ist man in einer halben Stunde auf der Nachbarinsel Faial, die nicht nur mehr Möglichkeiten zum An- und Verkauf der landwirtschaftlichen Produkte bietet, sondern für viele auch Arbeitsplatz, Schule oder Krankenhaus ist.

Madalena wurde schon 1542 gegründet. Heute gehören zu Madalena die Orte Toledos, Sete Cidades, Cabo Branco, Barca, Valverde und Areia Larga.
Vom Meer aus führt der Weg nach Madalena an zwei kleinen Felseninseln vorbei: Deitado (die Liegende) und Em Pé (die Stehende). Beide Inseln sind Brutgebiet für zahlreiche Seevögel.

Sehenswürdigkeiten:

Der neue Hafen hat einen schlichten Kai, an dessen Nordseite sich die Werft COMPICO anschließt. Hier befinden sich die Stützpunkte der Thunfischfänger, die vom Frühjahr bis zum Spätherbst die Fischindustrie auf Pico beliefern. Sie machen am Hauptkai im Nordwesten fest und sorgen für regen Verkehr in dem kleinen Hafenbecken. Der größte Teil des Fangs geht in die Konservenfabriken südlich der Stadt in Areia Larga.
Vom neuen Hafen legt auch die Fähre über den Kanal nach Faial ab. Tickets dafür sind am Terminal erhältlich. Die Abhängigkeit von der Nachbarinsel besteht seit Jahrhunderten. Wenn die Fähre anlegt, herrscht deshalb reges Treiben.

Wer Madalena vom Meer aus ansteuert, muss sich bei der Guardia Fiscal in der Rua Carlos Dabney anmelden. Die Capitania (Posto Maritimo) befindet sich in der Nähe der Kirche. Im Hafen gibt es genügend freie Liegeplätze. Es fehlen jedoch die üblichen Einrichtungen für Yachten. Auch eine Tankstelle gibt es im Hafen nicht.

Idyllischer geht es im alten Fischerhafen direkt vor dem Ortszentrum zu. Hier schwimmen allerdings nur noch die kleinen Nussschalen der Fischer. Gegenüber liegen die kleinen Hartschalenboote der Whale-Watching-Firmen.

Etwas oberhalb befinden sich einige Cafés, von denen aus man das Hafenbecken überblicken kann und einen freien Blick über die beiden vorgelagerten Inseln Deitado und Em Pe in Richtung Faial hat.

Am alten Hafen liegt auch der ehemalige kleine Fischmarkt von Madalena, der heute nicht mehr betrieben wird.

Oberhalb des Hafenbeckens erhebt sich weithin sichtbar die Kirche Igreja Matriz de Santa Maria Madalena. Sie ist die größte Kirche auf Pico und so etwas wie das Wahrzeichen der Stadt, auch wenn der Putz schon ein wenig bröckelt.
Sie wurde im 17. Jahrhundert an der Stelle der ersten Kirche von Madalena erbaut. Im Jahre 1891 wurde die vollständig mit weißen Kacheln verkleidete Fassade unter der Leitung von Padre Jose Lourenco de Medeiros und dem Baumeister Thomaz Goulart da Silva umgestaltet. Links und rechts erheben sich zwei hohe achteckige Spitztürme. Bei dem Erdbeben vom 9. Juli 1988 wurde die Kirche schwer beschädigt. Der Kirchenraum besteht aus drei Schiffen, die auch im Inneren von Säulen unterbrochen werden. Im Inneren der Kirche kann man Fliesenbilder, vergoldete Schnitzereien im Chor und Gemälde mit Motiven bewundern. Das barocke Presbyterium ist vergoldet. Im Altarraum befinden sich zwei Azulejos aus dem Jahre 1723. Die beiden Seitenaltäre sind Nossa Senhora da Conceicao und Sao Miguel Arcanjo geweiht. Das Bildnis der Schutzheiligen wird jedes Jahr am 22. Juli durch die Straßen von Madalena getragen. Wenn dann traditionell das Fest der Heiligen Maria Magdalena mit einer Prozession und weiteren liturgischen Feierlichkeiten begangen wird, locken das bunte Begleitprogramm und das gleichzeitig stattfindende Volksfest viele Besucher in den Ort und sorgen für ausgelassene Stimmung.

In Madalena geht es ruhig und beschaulich zu. Einheimische und Besucher treffen sich auf dem palmenbestandenen Dorfplatz Largo D. Jose da Costa Nunes.

Hier steht auch das Rathaus, die Camara Municipal da Madalena. Es ist eines der wenigen zivilen Gebäude auf Pico im Barockstil.

Gegenüber dem Hotel Caravelas im Hafenterminal befindet sich das Tourismusbüro der Insel Pico. Ein weiteres Tourismusbüro der ART befindet sich in einem Kiosk direkt vor der Hauptkirche.

Bis zu seinem Tod im Jahr 1996 war dort eine umfangreiche Sammlung von über 1.100 Whiskyflaschen von Senhor Joao Quaresma ausgestellt. Er war stadtbekannt und an vielen Transportgeschäften beteiligt. Als Schiffsagent bekam er die Whiskyflaschen von den Kapitänen geschenkt. Ob seine Nachkommen das Wohnzimmer des alten Herrn jemals wieder öffnen werden, bleibt abzuwarten. Auch das Weinbaumuseum liebäugelt damit.

Knapp einen Kilometer nördlich des Zentrums, im Stadtteil Carmo, liegt das Weinbaumuseum Pico Museu do Vinho. Es ist im ehemaligen Karmeliterkloster Casa Conventual dos Carmelitas untergebracht. Wer sich für Önologie und die Geschichte des Weinbaus auf der Insel Pico interessiert, kann sich hier informieren. Die beiden parallel errichteten Häuser stammen aus dem 17. und 18. In dem einen befindet sich der Ausstellungsraum. Früher war es Wohnhaus und Weinkeller. Das andere Gebäude beherbergt die Brennerei. Hinter den Gebäuden befindet sich ein Weinberg mit den typischen Steinmauern. Über einen Steg kann man sich ein wenig darin bewegen. Auf dem Gelände stehen auch einige prächtige kanarische Drachenbäume. Geöffnet Di-Fr 9.15-12.30 Uhr und 14.00-17.30 Uhr, Sa/So 9.150-12.30 Uhr. Eintritt: 2 €.

In und um Madalena gibt es auch Industrie: eine Schiffswerft, eine Molkerei und im Vorort Areia Larga eine Thunfischfabrik und eine Winzergenossenschaft.

Bereits 1897 wurde in Sete Cidades die Filarmonica Lira Madalenense gegründet. Seit 1917 gibt es die Filarmonica Uniao e Progresso Madalenense und seit 1988 den Chor der Musikakademie von Pico.

Badebereich mit Meerwasserschwimmbecken am südlichen Ende der Hafenbucht. Naturschwimmbecken vor dem Clube Naval.

Busverbindung nach Ribeirinha über Criacao Velha, Sao Mateus, Lajes und Calheta, nach Piedade über Santa Luzia, Cais do Pico und Santo Amaro.

Am 22. Juli wird die Festa de Santa Maria Madalena gefeiert.




Werbung: