Eine Panoramastraße durchquert das Hochland zwischen den Landkreisen São Roque und Lajes. Sie verbindet die Nordküste mit der Südküste. Auf beiden Seiten windet sie sich in zahlreichen Serpentinen bergauf.
Die Hortensienhecken gehen in Criptomeria-Wälder und schließlich in Lorbeer, Zedern, Baumheide und Wacholder über. Im Januar blühen die bis zu 5 m hohen Kamelien in sattem Rot.
Von Madalena nach Piedade führt auch eine Straße. Sie ist auf der östlichen Hälfte etwas schmaler und kurviger, aber durchgehend asphaltiert und gut befahrbar.
Auf der Hochebene gibt es zahlreiche Kraterseen. An ihnen gibt es einsame Plätze, die zur Rast einladen. Sie reihen sich wie an einer Schnur entlang der Höhenstraße. Einige sind nur zu Fuß erreichbar.
Ein Abstecher zur Lagoa do Capitao in der Inselmitte unterhalb des Pico Lomba lohnt sich auf jeden Fall. Hier quaken die Frösche und der Pico spiegelt sich in der Wasseroberfläche. Am See kann man eine Pause einlegen. Rings um den See findet man vereinzelte, vom Wind zerzauste Wacholderbüsche.
Überquert man schließlich die Nord-Süd-Verbindung der EN2, ändert sich die Landschaft. Die gesamte Hochebene steht unter Naturschutz. Es ist eine Mischung aus Wildnis und Lavafeldern. Überall erheben sich kleine Vulkankegel. Wacholderbäume stehen im Wind und hinter jeder zweiten Biegung wartet eine Kuh. Ganz im Osten wird es flacher und ebener. Hier werden vereinzelt sogar Mais, Gemüse und Kartoffeln angebaut.
Das Hochland von Pico ist ein Paradies für Wanderer und Botaniker. Viele endemische Pflanzen haben sich hier erhalten. Beim Wandern sollte man sich jedoch an die Wege halten. Abseits der Wege ist das Gelände ziemlich zerklüftet. Unter den dichten und dicken Moosen liegen zahlreiche Felsbrocken und das Gelände ist von unzähligen Löchern und Spalten durchzogen, die sich unter den Moosen verbergen. Manche sind so tief, dass man leicht darin verschwinden kann.
Entlang der Höhenstraße nach Osten reiht sich zunächst ein See an den anderen. Nach 4 km passiert man den relativ großen Lagoa do Caiado und 500 m weiter den Lagoa Seca. Nun durchquert man die Vulkankegelkette um den Pico Caveiro. Es folgt der Abzweig zum weiter südlich gelegenen Lagoa do Paul. Auf der Höhenstraße geht es weiter vorbei an der Lagoa da Rosada, der Lagoa do Ilheu und der Lagoa do Peixinho. Nach weiteren 5 km kommt schließlich die Lagoa Negra, bevor es wieder bergab nach Piedade geht.
Die Seen sind das natürliche Ergebnis unzähliger Vulkanausbrüche in der Vergangenheit. Sie sind jedoch ein wichtiges Brutgebiet für Vögel und Amphibien. Sie haben die Randbereiche der Kraterseen längst als Lebensraum angenommen.