Pico ist bzw. war die Insel der Walfänger und ist auch heute noch der beste Ausgangspunkt für Walbeobachtungstouren. Die Walbeobachtungstouren sind so erfolgreich, dass sich im Laufe der Jahre immer mehr Unternehmen angesiedelt haben. Leider gibt es unter ihnen auch schwarze Schafe. So gab es Unternehmen, die lieber anderen Booten folgten, als eigene Whale-Watching-Stationen zu betreiben. Andere Anbieter kamen den Meeressäugern so nahe, dass einzelne Wale irritiert oder sogar verletzt wurden. Inzwischen gibt es Einschränkungen und klare Regeln. Seit 1999 ist auch das Schwimmen mit den Riesensäugern verboten. Auch für das Schwimmen mit Delfinen gibt es klare Regeln.
In den letzten 15 Jahren hat sich die Whale-Watching-Industrie stark entwickelt. Die Insel Pico hat sich zu einem wahren Zentrum der Ausflüge entwickelt. Die Insel ist zu einem Mekka für Wal- und Delfinliebhaber geworden und gilt weltweit als Geheimtipp. In den letzten Jahren sind es vor allem die Pottwale, die hier das ganze Jahr über zu sehen sind. Doch das ist längst nicht alles, was der Mittelatlantik zu bieten hat. Im April und Mai wurden in den letzten sechs Jahren immer konstanter die großen Bartenwale gesichtet. Neben Fin-, Sei- und Buckelwalen ist dies vor allem der Blauwal, das größte Lebewesen, das je unseren Planeten besiedelt hat. Diese Wale werden bis zu 33 Meter lang und wiegen bis zu 200 Tonnen. Das entspricht in etwa dem Gewicht von 33 afrikanischen Elefanten! Es gibt nur wenige Orte auf der Erde, an denen man mit hoher Wahrscheinlichkeit Blauwale sehen kann. Pico gilt als einer der sichersten Orte und die Chance, einem der letzten Giganten der Meere zu begegnen, ist groß.
Große Bartenwale ernähren sich von Plankton und Krill. Die enormen Nahrungsvorkommen am Mittelatlantischen Rücken unter den Azoren locken die Meeressäuger zum großen Fressen. Vor allem zwischen April und Juni im Frühjahr kann man regelmäßig Bartenwale beobachten.
Wer sich nicht für Moby Dick interessiert, findet auf Pico auch andere Beschäftigungsmöglichkeiten. Auf Pico gibt es zahlreiche Wanderwege und die wenig befahrenen Straßen, vor allem im Hochland, eignen sich auch hervorragend für Fahrradtouren.
Zu den interessantesten Wanderwegen gehören der Abstieg vom Hochland über den Caminho dos Burros, der Aufstieg auf den Pico und die Wanderwege rund um Santa Luzia in den Weinbergen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Radfahrer können der Rota do Verdelho, der Rota dos Moinhos und der Rota das Lagoas folgen.
Taucher finden eine große Artenvielfalt in den Felstunneln und -bögen der Arcos da Formosinha, der Baixa da Barca, einem Tiefseetauchplatz für erfahrene Taucher mit Fischschwärmen, und den Corais de Sao Caetano mit schwarzen Korallen.
Wer sich für Geotope interessiert, sollte die Gruta das Torres, einen der größten Lavatunnel Europas mit Stalaktiten und Stalagmiten, das Gebiet von Lajido mit verschiedenen Lavaformen und typischen Eruptionsstrukturen sowie die Ponta da Ilha besuchen.
Sportfischen ist natürlich überall möglich, aber besonders von Madalena, Lajes und Sao Roque aus. Beliebte Küstenfischereien sind Lugar da Furna, Baia de Sao Roque und Correntes.
Für Surfer und Bodyboarder hat die Insel wenig zu bieten.
Segeln wird von Lajes und Madalena aus angeboten.
Reitmöglichkeiten gibt es in Piedade im Osten.
Gleitschirmflieger starten am Cabeco das Cabras, am Cabeco do Forcado und am Pico da Urze.
Die besten Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung gibt es auf dem Schelf von Lajes, an der Lagoa do Caiado in ca. 800 m Höhe und in der Gegend von Barca.