Manadas auf Sao Jorge

Manadas ist die südöstlichste Gemeinde des Kreises Velas.
Hier gibt es eine Reihe von schönen Häusern, aber auch viele Felder und einige Obstgärten.

Die Gemeinde wurde bereits 1559 gegründet und einige Jahre später zu einer der ersten sechs Pfarreien. Zu Manadas gehören heute auch Terreiros und Faja das Almas.

Im Ortsteil Cais das Manadas befindet sich die barocke Igreja de Santa Barbara das Manadas. Die Kirche ist als Baudenkmal von nationalem Interesse klassifiziert. Sie ist eine Art Inselheiligtum und wurde der Heiligen Barbara geweiht, nachdem der Seefahrer Joaquim Antonio da Silveira am 4. Dezember 1484 in den Klippen unterhalb der Kirche in einer Holzkiste eine entsprechende 28 cm große Heiligenfigur fand. Zusammen mit der Figur wurde auch ein Stein mit einem eingemeißelten Kreuz gefunden. Er steht heute im Kirchhof.

1510 wurde die erste Kirche gebaut. Sie stand im Bereich der heutigen Sakristei, von der noch einige Steine, ein Taufstein und ein Fenster erhalten sind. In der Sakristei befinden sich Schnitzereien und die alte Barbara-Figur. Die sechsjährige Barbara Silveira war die erste Person, die in der Kirche begraben wurde. Ihr Grab befindet sich noch heute direkt vor dem Seiteneingang.
Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1770 und wurde im typisch azorischen Barockstil aus Basalt erbaut. Sie gilt als Musterbeispiel der Barockarchitektur unter König João V. Die Kirche hat nur einen Turm mit Kuppeldach. In ihm hängen drei Glocken, die einen schönen Klang haben. In der Fassade, die durch dunkelrote Steinmetzarbeiten aufgelockert wird, befindet sich eine Nische mit einer Statue der Schutzheiligen.
Die Kirche ist bis ins kleinste Detail verziert und an vielen Stellen vergoldet. Außerdem sind große Teile mit Azulejos verziert. Die bemalte Kassettendecke besteht aus kunstvoll geschnitztem Zedernholz. Sie zeigt drei Reliefs: Sankt Georg als Schutzpatron der Insel, die weiße Taube als Symbol des Heiligen Geistes und die Heilige Barbara mit dem Turm, in dem sie wegen ihres Bekenntnisses zum christlichen Glauben gefangen gehalten wurde. Die beiden Bildnisse von Sao Pedro und Sao Sebastiao stammen aus dem 17. Die Figur der Heiligen Barbara auf dem vergoldeten Sockel stammt aus dem Jahr 1610. Sie ist aus Zedernholz geschnitzt und mit Gold und Silber verziert. Der Turm hat drei Fenster, die die Dreifaltigkeit der christlichen Kirche symbolisieren. Das Taufbecken aus Basalt stammt aus dem 16. Jahrhundert. Eine Treppe führt zum Chor. Hier erzählen sechs Azulejos die Geschichte der Heiligen Barbara: ihre Geburt im 3. oder 4. Jahrhundert, ihre Verbannung in den Turm durch ihren Vater, ihre Verurteilung zum Tode, ihr Martyrium, ihre Enthauptung durch ihren Vater und ihre Heiligsprechung. Ein Holztisch aus dem Jahre 1799 und zeigt ebenfalls die Wegsteine der Heiligen Barbara (Krönung, Gefangennahme und Martyrium). In der Capela do Senhor dos Aflitos befindet sich eine Christusfigur aus dem Jahre 1610 und ein Bildnis der Heiligen Barbara aus dem Jahre 1810, das während der Erdbebenserie von 1964 drei Wochen lang durch die Straßen der Gemeinde getragen wurde.
Wenn die Kirche verschlossen ist, kann man den Schlüssel nebenan in der Rua Santa Barbara, 6 erhalten. Geöffnet von Montag bis Mittwoch und Samstag von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr, Donnerstag und Freitag von 14.00 bis 16.00 Uhr.

Die Heilige Barbara war eine schöne Märtyrerin des 3. oder 4. Jahrhunderts. Wegen ihres Bekenntnisses zum Christentum wurde sie von ihrem eigenen Vater enthauptet. Die Heilige Barbara ist unter anderem die Schutzpatronin der Bergleute. Als Symbol taucht immer wieder der Turm auf, in dem sie gefangen gehalten wurde. Die Palme als weiteres Symbol weist auf das Martyrium hin.

Vor der Kirche wurde 1647 eine kleine Festung errichtet, deren Mauern noch heute zu sehen sind. Die Festung sollte den kleinen Hafen unterhalb der Kirche schützen.

Neben der Kirche, in der Rua Santa Barbara, befindet sich der Imperio do Espirito Santo. Er wurde 1935 erbaut. Auf seinem Giebel thront im Gegensatz zu den anderen ein Kreuz und keine Krone.

In den Jahren 1757/58 wurde die Ermida Santa Rita de Cassia errichtet. Die kleine Kapelle mit dem Rundfenster über dem Eingang und dem weißen Kreuz auf dem Giebel wurde 1949 wieder aufgebaut.

Klein ist auch die Ermida de Nossa Senhora de Guadelupe. Sie wurde 1912 neu errichtet, nachdem ihre Vorgängerin längst baufällig geworden war. Das Heiligenbild im Inneren stammt aus dem 18.

Am 21. Juni 1931 wurde die Sociedade Filarmonica Recreio Terreirense gegründet.

Die Cooperativa de Leitaria das Manadas wurde am 5. Mai 1931 gegründet. Sie ist die zweitälteste des Landes. Hier wird die Milch von vier Gemeinden verarbeitet, vor allem zu dem weithin bekannten Käse Queijo Sao Jorge.

Zum Meer hin hat Manadas einen kleinen Fischerhafen.

Etwas östlich des Ortes führt eine kleine Straße hinunter zum Meer nach Faja das Almas. Dabei kommt man am Miradouro da Faja das Almas vorbei.

Bademöglichkeit am Hafen.

Busverbindung nach Velas bzw. Calheta.

Am zweiten Wochenende im Juli wird die Festa do Emigrante gefeiert und am 4. Dezember die Festa de Santa Barbara.




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