Der Ort Ribeira Seca hat etwa 1.000 Einwohner. Sie wohnen weit verstreut vom Meer den Hang hinauf. Die Gemeinde zählt zu den ältesten und größten Ortschaften auf São Jorge.
Der Ortskern wird vom Largo da Igreja mit Pavillon und der Igreja de Sao Tiago Maior geprägt. Die erste Kirche an dieser Stelle aus dem 16. Jahrhundert wurde beim Erdbeben von 1757 zerstört. Sie wurde 1761 wieder aufgebaut. Das Erdbeben von 1980 überstand die Kirche weitgehend unbeschadet. Dennoch wurden zwischen 1990 und 1993 Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Die Kirche ist relativ breit gebaut und hat einen massiven Glockenturm auf der linken Seite. Die Kirche ist dreischiffig. Neben dem Hauptaltar gibt es zwei Nebenaltäre und eine Kapelle mit Sakristei. Der Altarraum wurde 1774 fertiggestellt und 1940 umgebaut. 1996 wurden alle drei Altäre restauriert.
Sao Tiago Amor war der Bruder von Sao Joao. Er wurde in Galiläa geboren und lebte zur Zeit Jesu.
In der Nähe der Kirche befindet sich auch der Imperio do Espirito Santo.
Bemerkenswert ist das ehemalige Wohnhaus von Gaspar da Silva, einem Auswanderer, der reich aus Hawaii zurückkehrte. Es wurde 1905 im typischen französischen Kolonialstil erbaut. Es verfällt zwar allmählich, doch das kunstvoll geschnitzte Giebeldach und die mit Azulejos verkleidete Fassade lassen den einstigen Glanz des Hauses noch erahnen. Inzwischen ist das Haus allerdings ziemlich heruntergekommen. Ein zweites Haus im gleichen Stil steht in Velas.
Zum Herrenhaus Solar dos Noronha gehört die Capela de Nossa Senhora dos Milagres. Das Herrenhaus wurde 1781/82 erbaut. Die Kapelle davor ist aus Basalt und beeindruckt durch ihre reich verzierte Barockfassade. Sie wurde von den Architekten Avelares erbaut.
In Ribeira Seca wurde 1869 der Komponist Francisco de Lacerda geboren. Er war mit Claude Debussy befreundet und lebte später in Urzelina.