Wer die Azoren besucht, will meist mehr als nur entspannen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten: gemütliche Spaziergänge oder traumhafte Wanderungen, Sportarten wie Golf, Tennis oder Angeln. Moderne Freizeitaktivitäten wie Tauchen oder Bodyboarding sind in den letzten Jahren hinzugekommen. Die Masse der Angebote beschränkt sich auf Ausflüge, Wandern, Golf und Wassersport.
Die überwiegende Zahl der Angebote beschränkt sich auf die Monate Mai bis September. Außerhalb dieser Urlaubszeit gibt es nur noch wenige Angebote und einige Anbieter haben ihren Kiosk geschlossen. Eine Kontaktaufnahme ist dann nur telefonisch möglich und die Angebote werden nur bei entsprechender Nachfrage durchgeführt. Whale-Watching-Touren zum Beispiel werden zwar von einigen Unternehmen das ganze Jahr über angeboten, aber im Winter wird man kaum ein Boot fahren sehen, weil man keine sechs Leute zusammen bekommt. Je kleiner die Insel, desto weniger Touristen und damit auch weniger Angebote.
Aktivurlauber können sich also freuen: Die Azoren haben viel zu bieten:
Angeln und Sportfischen:
Das Meer der Azoren ist reich an Fischen. Angeln ist daher eine Art Volkssport und die Produkte des Meeres sind für viele Menschen auch die Hauptnahrungsgrundlage. Auch Hochseefischen ist möglich. Schon in relativ geringer Entfernung von der Küste trifft man auf größere Exemplare. Die beste Zeit dafür ist von April bis Oktober. Dann hat man auch die besten Chancen, einen der wenigen Profis zu erwischen.
Schwertfisch (Herbst), Weißer und Blauer Marlin (Herbst), Thunfisch (Sommer) und Haie (ganzjährig) sind die kiloschweren Leckerbissen, die an den Haken gehen. Zwischen Juni und September kann man auf den Inseln Faial, Sao Miguel und Santa Maria ein Boot samt Crew chartern. Vor allem im Dreieck Pico, Faial und Sao Jorge werden immer wieder Rekordfänge erzielt. Ein Stützpunkt der Hochseeangler ist der Hafen von Horta. Doch das Vergnügen ist teuer.
So sind die Azoren bis heute EU- und Weltrekordhalter. Die Yacht Double Header kehrte mit einem 274 kg schweren Blue Marlin an einer 5 kg Leine und einem 524 kg schweren Marlin an einer 20 kg Leine zurück. Die Yacht Shanghai fing einen 477 kg schweren Blue Marlin an einer 35 kg Leine. In der Regel werden die Fische wieder ins Meer zurückgesetzt. Nur rekordverdächtige Größen werden an Land gebracht.
Wer es gemütlicher mag und Geld sparen will, kann wie die vielen Einheimischen an der Küste angeln. Achten Sie aber auf einen sicheren Stand und wagen Sie nicht zu viel. Jedes Jahr gibt es mehrere Tote nach Angelunfällen an der Küste!
Vor allem für Selbstversorger ist das eine Alternative.
In den Bächen und Flüssen benötigt man eine Lizenz der Forstbehörde (Servicos Florestais).
Birdwatching
Für Biologen und Naturliebhaber gibt es ein weiteres Hobby: Vogelbeobachtung. Die Lage der Inseln mitten im Atlantik macht die Azoren zu einem idealen Rastplatz für viele Zugvogelarten. Geschützte und funktionierende Ökosysteme bieten auch anderen Arten ganzjährig ideale Bedingungen. Fast 40 Arten brüten regelmäßig auf den Azoren. Darunter befinden sich zwei endemische Arten und zehn weitere Unterarten. Etwa 350 Zugvogelarten sind registriert. Die besten Gebiete zur Vogelbeobachtung sind die Feuchtgebiete um die Seen und die vorgelagerten Felseninseln. Hier sind die Vögel vor Fressfeinden sicher und finden ausreichend Ruhe und Nahrung.
Die beste Beobachtungszeit ist im Spätherbst von September bis November. Zu den häufigsten Arten gehören der Gelbschnabelsturmtaucher (calonectris diomedea borealis), die Sturmschwalbe (oceanodroma monteiroi), der Mäusebussard (buteo buteo rothschildi), die Rosenseeschwalbe (sterna dougallii dougallii) und die Flussseeschwalbe (sterna hirundo linnaeus). Der seltenste Vertreter ist der endemische Azorengimpel (pyrrhula murina).
Canyoning
Ein neuer, moderner Volkssport hat auch die Azoren erreicht: Für abenteuerlustige Urlauber werden inzwischen auf einigen Inseln Canyoning-Touren angeboten. Sao Miguel, Santa Maria, Flores und vor allem Sao Jorge haben insgesamt über 50 ausgewiesene Schluchten, die sich dafür eignen. Einige davon haben einen hohen Schwierigkeitsgrad oder führen durch hohe Wasserfälle. Die Touren werden, wenn überhaupt, nur im Sommer angeboten, wenn Wetter und Wasserstand es zulassen.
Gesundheit und Wellness
Auf den Azoren kann man nicht nur Sport treiben, sondern auch entspannen. Auf Sao Miguel und Graciosa gibt es hydrothermale Quellen, die für Anwendungen genutzt werden können. Das Wasser ist meist stark eisen- und kohlensäurehaltig. Schon seit Jahrhunderten nutzt die Bevölkerung diese natürliche Ressource. Empfehlenswert sind die Thermalbäder in Carpapacho (Graciosa) und an der Ponta da Ferraria (Sao Miguel). Eisenhaltige Becken gibt es auch in Furnas und oberhalb von Ribeira Grande (Caldeira Velha).
Gleitschirmfliegen
Drachen- und Gleitschirmfliegen gehören zu den exklusiveren Sportarten. Auf den Bergen und Hängen der Azoren wehen jedoch günstige Winde, die für genügend Auftrieb sorgen. Sie bieten ideale Bedingungen zum Gleitschirmfliegen.
Auf den Inseln Faial, Terceira, Santa Maria und São Miguel werden gelegentlich Kurse angeboten. Mit etwas Glück bekommt man dort auch die Ausrüstung.
Auf São Miguel z.B. über den Clube Asas de Sao Miguel (www.asassaomiguel.com) und auf Terceira über die Naturfreunde Os Montanheiros (www.montanheiros.com).
Golf
Auf den Azoren gibt es drei Golfplätze. Sie befinden sich auf Terceira und Sao Miguel. Alle drei sind 18-Loch-Plätze. Ein weiterer Platz ist auf Santa Maria geplant. Auf der Insel Faial gibt es zudem golfe rustico – Querfeldein. Die drei bestehenden Plätze sind eingebettet in sanfte Hügel und grüne Natur. Die abwechslungsreiche Landschaft und das milde Klima machen den Sport hier zu einem Erlebnis. Der Rasen ist sattgrün, rundherum blüht es. Ein Paradies für Golfer. Der IGTM (International Golf Travel Market) zählt die Inseln zu den besten Golfplätzen der Azoren und gleichzeitig zu den am wenigsten erschlossenen. Alle drei Plätze haben internationalen Standard, Restaurant, Pro-Shop, Putting Greens und Driving Range.
Golfplatz Furnas:
Der Platz liegt ca. 40 km östlich von Ponta Delgada und ist in einer Dreiviertelstunde von der Hauptstadt aus zu erreichen. Er wurde bereits 1936-39 unter dem Namen Achada das Furnas von dem berühmten schottischen Architekten MacKenzie Ross entworfen und 1986 von Cameron & Powell um weitere neun Löcher in ca. 500 m Höhe erweitert. Heute sind die beiden Teile kaum voneinander zu unterscheiden. Es ist der beliebteste Platz auf den Azoren. Unter den sichelförmigen Tannen ist es ein ruhiges und entspannendes Spiel. Er hat die Eigenschaften eines schottischen Platzes. Jedes Fairway ist wellig. Die Grüns sind ausgezeichnet.
Lochanzahl: 18
PAR: 72
Handicap: Herren: 28, Damen: 36
Rasen:
Farways: Festuccia
Greens: Pennlinks
Entfernungen in Metern:
Weiß: 6.232m (Rating 71,8; Slope 121)
Gelb: 5.955m (Rating 70,1; Slope 117)
Rot: 5.266m (Rating 71,6; Slope 118)
Platzrekord: 66 von Antonio Sobrinho
Bedeutendes Turnier: Azores Open
Dress Code: Hemden mit Kragen und Ärmeln. Jeans und Trainingsanzüge sind nicht erlaubt.
Ausstattung: Clubhaus mit Bar, Restaurant, Pro-Shop und TV-Videoraum.
Trainingsmöglichkeiten: 2 Putting Greens mit 950 m², Übungsabschlag und Chipping Area für 20 Spieler.
Batalha Golf Club:
Der Platz liegt nur 15 Autominuten nördlich der Hauptstadt Ponta Delgada und wurde 1996 von Cameron & Powell erbaut. Es ist der neueste Platz. Sie liegt an der Nordküste von Sao Miguel in Batalha (= Schlacht; hier kämpften im 19. Jahrhundert Liberale und Absolutisten um die politische Vorherrschaft auf der Insel), etwa zehn Minuten von Ponta Delgada entfernt in einer kleinen Ebene zwischen Waldstücken und bietet einen herrlichen Blick über das Meer nach Norden. Der Platz bietet lange Spielbahnen und wird auf 27 Löcher erweitert. Damit ist er einer der größten in Portugal.
Lochanzahl: 27 (18 spielbar)
PAR: 72
Handicap: Herren: 28, Damen: 36
Rasen:
Farways: Bermuda
Greens: Pennlinks (nur Soft Spikes)
Distanzen:
Weiß: 6.435m (Rating 73.9; Slope 144)
Gelb: 6.120m (Rating 72.1; Slope 140)
Rot: 5.366m (Rating 74.4; Slope 132)
Platzrekord: 66 von Darren Parker, 67 von P.J. Cowan
Bedeutendes Turnier: Azores Open Batalha
Kleiderordnung: Hemden mit Kragen und Ärmeln. Jeans und Trainingsanzüge sind nicht erlaubt.
Ausstattung: Clubhaus mit 3.000 m² überdachter Fläche mit Bar und Restaurant nur für Golfer. Lounge mit Bar, Luxusrestaurant, Veranstaltungsraum für 300 Gäste, Pro-Shop und TV-Video-Raum.
Trainingsmöglichkeiten: Driving Range für 80 Spieler, Chipping Area und 2 Putting Greens mit 2.000m².
Ilha Terceira Golf Club:
Der Platz liegt ca. 15 Autominuten nördlich von Angra do Heroismo und ist ein ausgezeichneter Meisterschaftsplatz mit guter Infrastruktur. Er wurde 1954 von den Amerikanern der Lajes Air Force gegründet. Der Platz liegt in der Nähe von Agualva, ca. 10 km vom Flughafen und 13 km von Angra entfernt. Man spielt zwischen Pinien, Blumen und natürlichen Seen.
Die Löcher 10, 17 und 18 sind etwas für echte Könner.
Der Club ist nicht zuletzt wegen seines Pro-Shops sehr beliebt. Er bietet eine hervorragende Auswahl an Golfartikeln zu fairen Preisen. Der Vorstand des Clubs besteht aus Regierungsmitgliedern und Vertretern der US-Basis in Lajes.
Lochanzahl: 18
PAR: 72
Entfernung: 5.965 m
Platzrekord: 65 von Joao Couto Ilha Terceira Golf Club
Wichtigstes Turnier: Internationale Woche im Juli
Kleiderordnung: Hemden mit Kragen und Ärmeln. Jeans und Trainingsanzüge sind nicht erlaubt.
Einrichtungen: Pro-Shop und Restaurant, Driving Range und Putting Green.
Höhlenwandern und Geotourismus
Geologisch interessierte Gäste können Urlaub, Hobby und Beruf miteinander verbinden. Durch die vulkanische Tätigkeit sind kilometerlange Lavagänge entstanden. Sie führen in die Tiefe zu Höhlen und kilometerlangen Gängen.
Auf Terceira kann man zum Beispiel in die Algar do Carvao hinabsteigen. Stalagmiten und Stalaktiten sind hier die Überraschungen. Nur wenige Kilometer entfernt liegt die Gruta do Natal. Auf Pico ist einer der längsten Lavagänge der Welt teilweise begehbar – die Gruta das Torres bei Madalena. Auf Sao Miguel führt ein Ausflug in die Gruta do Carvao am Stadtrand von Ponta Delgada in die Unterwelt des Vulkanismus.
Aber auch oberirdisch lässt sich die Vielfalt der Region mit ihrem vulkanischen Ursprung erkunden. Auf vielen Inseln finden sich interessante Vulkankegel mit Aufschlüssen, Kratern, Seenlandschaften und Steilküsten. Auf Sao Miguel zeugen zudem Fumarolen von der vulkanischen Kraft im Untergrund. An einigen Orten hat die Regierung Informationszentren eingerichtet, die über die lokalen Besonderheiten informieren.
Mountainbiking, Fahrradtouren und Roller
Die Azoren sind zwar bergig, aber wegen des geringen Verkehrsaufkommens und der herrlichen Landschaft ein wunderbares Gebiet zum Mountainbiken. Die gesamte Inselgruppe kann fast als Geheimtipp bezeichnet werden. Normale Stadträder sind allerdings völlig ungeeignet. Man braucht einen stabilen Rahmen und viele Gänge, denn viele Wege sind Forst- und Wirtschaftswege. Abseits der Hauptstraßen geht es immer auf steilen Schotterwegen voran.
Keine der neun Inseln kann als besonders geeignet bezeichnet werden. Auf den kleineren Inseln gibt es zwar weniger Verkehr, dafür aber keine Fahrradverleihe. Auf den größeren, dichter besiedelten Inseln sollte man sich abseits der Hauptstraßen bewegen – hier ist der Verkehr inzwischen relativ dicht.
Fahrradverleihe sind noch nicht sehr verbreitet, aber im Kommen. Wer sein Fahrrad mit in den Urlaub nehmen möchte, sollte sich rechtzeitig über die Transportmöglichkeiten informieren. In der zerklüfteten Bergwelt der neun Inseln verbinden sich Tradition und Landschaft. Man bewegt sich oft entlang der Küste, fährt durch die reizvollen, oft noch unbesiedelten Teile des Inselinneren und umrundet einsame Kraterseen. Je nach Kondition kann man seine Wege entlang der Küste wählen oder in die Berge fahren. Aber auch entlang der Küste sind schnell einige hundert Höhenmeter zu überwinden.
Inzwischen gibt es auch die ersten E-Bikes. Meist sind sie aber noch in der Hand von privaten Vermietern, die ihr Luxusobjekt bei der Auswanderung mitgenommen haben und nun ihren Gästen zur Verfügung stellen.
Die Mitnahme des Fahrrades von zu Hause ist zwar prinzipiell möglich, führt aber vor Ort zu Problemen bei der Mitnahme auf andere Inseln. Wenn die SATA überhaupt ein Fahrrad in den kleinen Propellermaschinen mitnimmt, muss es meist ziemlich zerlegt werden. Deutlich einfacher und billiger ist die Mitnahme auf den Fähren der Atlanticoline. Allerdings fahren diese nur von Mai bis September. Außerdem ist es immer noch recht schwierig, gute Ersatzteile vor Ort zu bekommen.
Wem das alles zu aufwendig ist, für den gibt es eine kraftsparende Alternative: Mit einem Motorroller kann man ebenfalls einen Großteil der Inseln erkunden. Damit ist man etwas flexibler als mit dem Mietwagen und kommt auch preislich günstiger weg. Allerdings ist man mit dem Zweirad nicht vor Regen geschützt.
Reiten
Auf dem Rücken eines Pferdes lässt sich die Landschaft besonders gut genießen. Reitställe in Ponta Delgada oder Ribeira Grande auf São Miguel, in Angra auf Terceira, in Capelo und Cedros auf Faial sowie in Santa Cruz auf Graciosa bieten geführte Ausritte an. Aber auch auf den anderen Inseln kann man reiten. Besonders einfach ist es, wenn man in einem Privatzimmer auf einem Landgut übernachtet. Hier steht neben der Kuh auf der Weide nicht selten auch ein Pferd im Stall, der Reitsport gehört seit Jahrhunderten zur Tradition der Inseln und einige Quintas bieten das Reiten als Nebenerwerb für ihre Gäste an.
Surfen und Bodyboarden
Der Atlantik rund um die Azoren bietet ideale Bedingungen zum Surfen. Allerdings wird auf den Azoren meist nicht klassisch mit Brett und Segel gesurft, sondern man geht mit dem Bodyboard zum Wellenreiten raus, was vor allem bei der jüngeren Bevölkerung beliebt ist. Um Santa Maria (Praia und Sao Lourenco) und São Miguel (Santa Barbara Strand bei Ribeira Grande) sind die Küsten ideal. In Ribeira Grande finden jährlich internationale Meisterschaften statt. Auch auf Faial, Graciosa, Sao Jorge und Terceira kann man surfen. International bekannt sind die sogenannten Point Breaks und Beach Breaks auf Sao Miguel und Santa Maria. Insider-Informationen über die richtigen Wellen und Spots gibt es auf den einschlägigen Seiten www.windguru.cz und www.wannasurf.com.
Es gibt Segelclubs, die bei der Materialsuche behilflich sind. Ideale Anlaufstelle ist immer der Clube Naval. Professionelle Verleihe sind selten.
Tauchen, Schnorcheln und Haitauchen
Der Fischreichtum rund um die Azoren macht das Tauchen zum Vergnügen. Grund dafür sind die gemäßigten Wassertemperaturen von 17° – 24° C, die hervorragenden Sichtverhältnisse von bis zu 40 m und die zerklüftete Küste mit kristallklarem Wasser. Entsprechend vielfältig sind die Meeresfauna und die Unterwasserlandschaft. Rund um die neun Hauptinseln erwarten Sie Höhlen, Grotten, alte Schiffswracks und eine faszinierende Unterwasserwelt. Überall trifft man auf kleine Felsbögen oder Lavatunnel. Vor Angra do Heroismo gibt es ein geschütztes Tauchgebiet mit alten Wracks und Ankern – ein archäologischer Unterwasserpark.
Das schönste Tauchgebiet befindet sich rund um die Formigas. Das ist eine Gruppe von acht Felsen, die etwa 40 Kilometer nördlich von Santa Maria aus dem Meer ragen. Sie haben schon das Schicksal einiger Schiffe besiegelt. Heute sind die Wracks ein Eldorado für Taucher. Hier trifft man auf Mantas und Walhaie.
Für einen kleinen Ausflug reicht zunächst eine Schnorchelbrille. Wer den Sport intensiver betreiben möchte, ist bei professionellen Anbietern meist gut beraten. Die Ausrüstung kann in der Regel vor Ort gestellt werden. Vereinzelt gibt es auch Angebote wie Nachttauchen oder Fahrten zu abgelegenen Hotspots.
Neu auf dem Markt ist das so genannte Haitauchen. Einige Anbieter, vor allem auf Pico, haben diese Marktlücke erkannt und bieten seit einigen Jahren in den Sommermonaten hochpreisige Ausflüge oder Wochenpakete an.
Professionelle Tauchlehrer bieten Anfängerkurse und Tauchgänge im Hotel Caloura an. Die Tauchschule bietet PADI-Tauchkurse an. Ausrüstung kann ausgeliehen werden. Auch in Vila Franca do Campo gibt es eine Tauchschule. Außer auf Corvo gibt es auf allen Inseln Wassersportvereine, die Ausrüstung vermieten.
Auch auf Pico und der Nachbarinsel Faial gibt es seit über 10 Jahren professionelle Tauchschulen mit professioneller Ausrüstung und ausreichend Erfahrung.
Tennis
Tennis kann auf fast allen Inseln gespielt werden. Gespielt wird meist auf Hartplätzen. Die größeren Hotels verfügen meist über eigene Plätze. Aber auch Plätze von Tennisschulen auf Terceira, Faial und Sao Miguel können nach freundlicher Anfrage oft genutzt werden.
Wandern und Bergsteigen
Die Azoren sind ideale Wanderinseln. Sie wollen entdeckt werden. Die Naturschönheiten der neun Inseln muss man gesehen haben. Die hügelige Landschaft, die üppige Natur und die Ruhe machen das Wandern zu einem Erlebnis. Inzwischen gibt es Wanderkarten und Wanderführer für Azoren-Neulinge. Über Reisebüros können auch geführte Touren vor Ort gebucht werden.
Für Bergsteiger ist der Pico eine echte Herausforderung. Der 2.351 Meter hohe Vulkankegel ist der höchste Berg Portugals. Der Aufstieg erfordert zwar keine alpinen Kletterkenntnisse, ist aber konditionell anspruchsvoll und sollte nicht unterschätzt werden. Dafür wird man aber mit einem wahrhaft atemberaubenden Erlebnis belohnt.
Auf allen Inseln gibt es eine Reihe von Wanderwegen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die gut ausgeschildert und nach internationalem Standard markiert sind. Insgesamt umfasst das Wegenetz mehrere dutzend Wandervorschläge. Viele davon sind biologisch oder geologisch interessant und führen durch Schutzgebiete. Leider ist die Pflege der Wanderwege nicht immer auf höchstem Niveau. So ist es nicht verwunderlich, wenn plötzlich Wegweiser fehlen oder der Wanderweg zugewachsen ist. Nur ein kleiner Teil der Wanderwege ist auch als Rundwanderweg angelegt und damit gästefreundlich.
Schöne und gemütliche Wanderungen kann man vor allem auf Sao Jorge und Flores unternehmen. Die meisten Touren findet man auf Sao Miguel. Auf den ausgedehnten Wanderungen genießt man herrliche Ausblicke und kommt nicht selten in direkten Kontakt mit der aufgeschlossenen Bevölkerung. Man durchquert wunderschöne Lorbeer- und Wacholderwälder, kommt an kleinen Seen vorbei, passiert Wassermühlen und Wasserfälle und hat fast immer die Weite des Ozeans vor Augen. Rund um die zahlreichen Kraterseen oder über die Hochebenen gibt es leichte Alternativrouten in allen Schwierigkeitsgraden. Die küstennahen Wanderwege bieten zudem oft die Gelegenheit zu einem Badestopp.
Whalewatching und Schwimmen mit Delfinen
Die Azoren gehören zu den interessantesten und besten Reisezielen für die Beobachtung von Meeressäugern. Mehr als 20 Walarten und Delfine können zwischen Juni und September beobachtet werden. Einige von ihnen sind rund um die Azoren beheimatet. Neben den Delfinen sind die Pottwale (Physeter macrocephalus) die mit Abstand häufigsten Sichtungen. Die Wale lassen regelmäßig ihre Schwanzflosse aus dem Wasser ragen, bevor sie abtauchen. Pottwale können bis zu 18 Meter lang und 45 Tonnen schwer werden. Im Frühjahr kann man auch die großen Blauwale (Balaenoptera musculus) oder Finnwale (Balaenoptera physalus) sehen. Fast immer werden Gemeine Delfine (delphinus delphis) gesichtet, seltener Große Tümmler (trusiops truncatur) oder Zügeldelfine (stenella frontalis).
Die Touren werden in der Regel halbtägig angeboten und dauern in der Regel 3-4 Stunden mit einer ausführlichen theoretischen Einführung.
Die Wale lieben das saubere und nährstoffreiche Wasser rund um die Azoren. Bis 1987 wurden die Wale noch gejagt. Inzwischen hat man die Harpune gegen den Fotoapparat getauscht. Doch auch heute noch gehören die Wale zum Leben der Azoreaner. In den letzten 15 Jahren hat sich die Whale-Watching-Szene stark entwickelt.
Vor allem die Insel Pico hat sich zu einem wahren Zentrum der Ausflüge entwickelt. Die Insel ist mittlerweile ein Mekka für Wal- und Delfinliebhaber und gilt weltweit als Geheimtipp. Walbeobachtungstouren werden in größerem Umfang von Pico, Faial und Sao Miguel aus angeboten, wobei Pico die besten Chancen bietet. Im Sommer ist eine rechtzeitige Anmeldung erforderlich. Die eigentliche Walbeobachtungssaison dauert von Mai bis September. Außerhalb dieser Zeit ist es meist schwierig, überhaupt Angebote zu finden.
Die Aktivitäten in diesem Bereich sind eine direkte Folge des Walfangverbots in den 80er Jahren. Damals wurden viele Einwohner arbeitslos. Ihr Wissen blieb jedoch erhalten, und ein guter Walbeobachter aus alten Zeiten führt die Boote zielsicher und besser als jedes GPS zu den Säugetieren. Von den ‚bufos‘, den Beobachtungsposten am Ufer, wird das Meer mit dem Fernglas abgesucht. Jahrelange Jagderfahrung ist dafür nötig. Die Spannung im Boot steigt, wenn es aus dem Lautsprecher des Funkgerätes der Whalewatching-Tour ‚baleia, baleia‘ schallt. Dann kommt auch bei den Urlaubern ein wenig Walfänger-Feeling auf. Eine Mischung aus Angst und Freude begleitet einen.
Der Pottwal als regelmäßiger Gast:
Pottwale sind rund um die Azoren das ganze Jahr über anzutreffen. Ein Pottwal kann bis zu 50 Tonnen wiegen. Er wird bis zu 20 Meter lang und taucht bis zu 1.000 Meter tief. Bevor er sich ins Reich der Tiefe verabschiedet, zeigt er noch einmal stolz seine Schwanzflosse. Aus Knochen und Zähnen der Meeressäuger wurden kunstvolle Schnitzereien angefertigt, z.B. Scrimshaw.
Der Blauwal – eine Rarität:
Im April und Mai wurden die großen Bartenwale in den letzten 6 Jahren immer konstanter gesichtet. Neben Finwalen, Seiwalen und Buckelwalen ist dies vor allem der Blauwal, das größte Lebewesen, das jemals unseren Planeten besiedelt hat. Diese Wale werden bis zu 33 Meter lang und wiegen bis zu 200 Tonnen. Das entspricht in etwa dem Gewicht von 33 afrikanischen Elefanten! Es gibt nur wenige Orte auf der Erde, an denen man mit hoher Wahrscheinlichkeit Blauwale sehen kann. Pico gilt als einer der sichersten Orte und die Chance, einem der letzten Giganten der Meere zu begegnen, ist groß.
Walbestände:
Nördlicher Zwergwal: ca. 150.000
Pottwal: ca. 1-2 Mio.
Buckelwal: ca. 28.000
Grauwal: max. 27.000, im Atlantik ausgestorben
Seiwal: max. 50.000
Yachting, Segeln und Kanufahren
Seit Jahrhunderten werden die Azoren von Atlantiküberquerungen angesteuert. Die Azoren haben sich in den letzten 50 Jahren zu einem Segeltreffpunkt mitten im Atlantik entwickelt. Drei schöne Marinas in Horta, Ponta Delgada und Praia da Vitória sind mit ihren Einrichtungen besonders geeignet und bieten ausreichend Schutz. Von hier aus werden auch Ausflüge angeboten. Sie verfügen über die notwendigen Einrichtungen und bieten ausreichend Schutz. Von hier aus werden auch Ausflüge angeboten. Hier trifft man auf internationales Publikum und Atlantiküberquerer.
Treffpunkt und in Insiderkreisen weltberühmt ist das Cafe Sport in Horta auf der Insel Faial. Aber auch auf allen anderen Inseln gibt es geeignete Ankermöglichkeiten. Regelmäßig starten und enden internationale Veranstaltungen auf den Azoren. Dazu gehören zum Beispiel Les Sables – Açores – Les Sables, das OCC Azores Pursuit Race, Atlantique Pogo, Ceuta – Horta und viele mehr. Viele Städte haben in der Vergangenheit kleine Marinas mit moderner Infrastruktur für einen Zwischenstopp angelegt. So stehen mehr als 1.000 Liegeplätze zur Verfügung. Einzelne Anbieter haben auch Tagestörns im Programm, um einen Schnupperkurs zu machen oder etwas Abwechslung in den Urlaub zu bringen. Eine Yacht zum Selbersegeln ist vor Ort kaum zu bekommen – auch nicht mit allen internationalen Führerscheinen. im Hafen von Horta im Hafen von Horta Man sollte sich also darauf einstellen, mindestens einen Skipper an Bord zu haben.
Für weniger Seetüchtige gibt es die Möglichkeit, mit dem Kanu auf den Binnengewässern oder in Küstennähe zu fahren. Auf diese Weise lassen sich vor allem die sonst meist unzugänglichen Küsten mit ihren wilden Grotten erkunden. Einzelne Outdoor-Anbieter vermieten oder vermitteln auch Kanus oder Kajaks. Nicht selten lassen sich dabei seltene Seevögel beobachten.

