Reisehinweise zu den Azoren

Die Azoren sind eine autonome Region Portugals und bestehen aus neun vulkanischen Inseln mitten im Atlantik. Sie liegen etwa 1.500 km westlich vom europäischen Festland und gelten als eines der letzten echten Naturparadiese Europas. Aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage, der üppigen Vegetation, heißen Quellen und eindrucksvollen Kraterseen sind sie ein ideales Ziel für Aktivurlauber, Individualreisende und Naturliebhaber.

Damit Ihre Reise reibungslos und angenehm verläuft, finden Sie im Folgenden alle wichtigen Reisehinweise.


Einreisebestimmungen und Dokumente

Da die Azoren zu Portugal und somit zur Europäischen Union sowie zum Schengen-Raum gehören, ist die Einreise für EU-Bürger einfach und unkompliziert:

  • Reisedokumente: Für die Einreise reicht ein gültiger Personalausweis oder Reisepass. Kinder benötigen einen eigenen Ausweis mit Lichtbild. Bei einem Aufenthalt von mehr als drei Monaten ist eine Aufenthaltsgenehmigung erforderlich.
  • Transit beachten: Wer über ein Nicht-Schengen-Land (z. B. Großbritannien) anreist, benötigt zwingend einen Reisepass – ein Personalausweis reicht hier nicht aus.
  • Visum: Für Staatsangehörige der EU sowie vieler anderer Länder ist kein Visum erforderlich.
  • Diplomatische Vertretung Deutschland: Honorarkonsul Joao Luis Cogumbreio, Abelheira de Cima, 86, 9500-459 Faja de Baixo, Tel: +351 91 8792633, eMail: pontadelgada@hk-diplo.de.
  • Zoll: EU-Bürger können gekaufte Waren in unbegrenzter Menge zollfrei einführen, sofern sie für den persönlichen Bedarf bestimmt sind. Folgende Richtmengen dürfen eingeführt werden: 800 Zigaretten oder 200 Zigarren oder 1 kg Tabak; 10 l Spirituosen; 20 l Likörwein, Aperitif usw.; 90 l Wein; 110 l Bier. Diese Regelung gilt für alle Erwachsenen – nicht für Kinder. Scrimshaw (Walschnitzereien) sind verboten. Für Schweizer Bürger gelten geänderte Richtmengen. Hier gilt eine zollfreie Einfuhrgrenze bis zu einem Warenwert von 300 SFR. Folgende Richtmengen dürfen eingeführt werden: 200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak; 2 l Spirituosen unter 15 % oder 1 l Spirituosen über 15 %.

Sicherheit und Verhalten

Die Azoren gelten als äußerst sicheres Reiseziel:

  • Der Polizeidienst ist in Portugal aufgeteilt in die PSP (Policia de Seguranca Publica) und die GNR (Guarda Nacional Republicana). Die PSP wickelt alle Verkehrsdelikte und Diebstähle ab und ist damit in den allermeisten Fällen Ansprechpartner für Touristen. Polizeireviere gibt es nur in den Städten und aufs Land muss mit einer längeren Anfahrt gerechnet werden. Viele Polizeireviere haben auch englischsprachiges Personal.
  • Die Kriminalitätsrate ist sehr gering. Gewaltverbrechen sind äußerst selten. Trotzdem sollte man seine Wertsachen nie unbeaufsichtigt lassen. Die meisten Gewalttaten haben mit Drogenproblemen oder häuslicher Gewalt zu tun.
  • In städtischen Gebieten oder an touristischen Hotspots kann es vereinzelt zu Taschendiebstählen kommen – übliche Vorsicht genügt.
  • Es wird empfohlen, Reisedokumente sicher zu verwahren, z. B. in Hotelsafes oder versteckt am Körper.
  • Die Menschen auf den Azoren sind in der Regel hilfsbereit, gastfreundlich und zurückhaltend. Ein freundlicher Umgang wird sehr geschätzt.

Naturgefahren und Umwelt

Die Azoren liegen auf dem mittelatlantischen Rücken, einer geologisch aktiven Zone. Daraus ergeben sich einige spezielle Hinweise:

  • Vulkanismus: Aktive Vulkane gibt es aktuell nicht, jedoch sind vulkanisch geprägte Landschaften überall sichtbar.
  • Erdbeben: Leichte Erdbeben kommen regelmäßig vor, sind aber meist harmlos. Stärkere Beben sind selten.
  • Wetterextreme: Besonders zwischen Oktober und März kann es zu starken Regenfällen oder Stürmen kommen. Tropische Wirbelstürme (Reste von Hurrikans) sind möglich, aber selten gefährlich.
  • Wanderungen sollten nie ohne Vorbereitung oder bei schlechtem Wetter unternommen werden. Informieren Sie sich immer über den aktuellen Wetterbericht und etwaige Warnungen des Zivilschutzes (Proteção Civil).

Gesundheit und medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung auf den Azoren ist grundsätzlich gut, vor allem auf den größeren Inseln wie São MiguelTerceira oder Faial:

  • Impfungen: Es sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Empfehlenswert ist der aktuelle Impfstatus gemäß RKI, insbesondere gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A.
  • Die Notrufnummer ist die 115, der Rettungsdienst ist in jedem Fall über die Notrufnummer 112 erreichbar.
  • Apotheken (farmácia) sind gut ausgestattet und in Städten leicht zu finden. Sie erkennt man am grünen Kreuz und sind in vielen größeren Städten zu finden, auf dem Land jedoch selten. Öffnungszeiten: Werktags in der Regel von 9.00 bis 13.00 Uhr und von 15.00 bis 19.00 Uhr.
  • Ärztliche Versorgung: In Ponta Delgada gibt es ein modernes staatliches Krankenhaus. In Lagoa gibt es eine private Klinik. Auch Angra und Horta sind sehr modern ausgestattet. Gesundheitszentren gibt es auf jeder Insel in den größeren Orten. Der Rettungsdienst wird von der Feuerwehr übernommen. Zahnärzte gibt es in der Regel in jedem größeren Ort. Die wichtigsten Ärzte sprechen oft auch Englisch. Wenn man sich in Behandlung begeben muss, sollte man sich die Behandlungskosten mit einer kurzen Beschreibung (descricao da doenca) quittieren lassen.
  • Es empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport, da nicht alle Leistungen von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Ansonsten genügt die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC). Versicherungsschutz besteht jedoch nur in den staatlichen Krankenhäusern (Hospital) und Gesundheitszentren (Centro de Saude).
  • Bringen Sie wichtige Medikamente in ausreichender Menge mit, da nicht alle Mittel auf den Inseln verfügbar sind. Es genügt, eine kleine Reiseapotheke und die wichtigsten Medikamente im Gepäck zu haben. Wichtige Medikamente sind vor Ort erhältlich. Die Apotheken sind gut sortiert und helfen gerne weiter.

Anreise, Verkehr und Mobilität

Anreise

  • Flugverbindungen bestehen ganzjährig zwischen Deutschland (z. B. Frankfurt, Düsseldorf, München) und São Miguel (Ponta Delgada), teilweise mit Zwischenstopp in Lissabon oder Porto. In einigen Fällen ist ein Übernachtungsstopp in Lissabon oder in Ponta Delgada zum Weiterflug auf andere Inseln notwendig. In der Regel kommt man an einem Tag von Deutschland über Lissabon auf die Azoren und zurück. Ab Lissabon gibt es Flüge nach Sao Miguel, Santa Maria, Pico, Faial und Terceira.Auf alle anderen Insel schließt sich mindestens ein interinsularer Flug an.
  • Direktflüge in der Sommersaison werden von Airlines wie Azores Airlines, Lufthansa und Eurowings angeboten. Der Flug dauert etwa 4,5 Stunden.
  • Inselhopping ist dank SATA Air Açores unkompliziert per Kurzstreckenflug möglich. Zusätzlich verkehren Fährverbindungen zwischen den Inseln, vor allem in der zentralen Inselgruppe (Faial, Pico, São Jorge).
  • Eine Fährverbindung vom Festland gibt es nicht.

Vor Ort

  • Öffentliche Verkehrsmittel sind auf vielen Inseln nur eingeschränkt verfügbar. Die Busverbindungen auf den Inseln sind oft schlecht und nicht immer für Touristen geeignet. Die Linien orientieren sich an dem Berufsleben der Bevölkerung und der Schüler. Meist fährt ein Bus morgens in die größeren Orte und abends wieder zurück aufs Land. Busfahrpläne bekommt man in den Turismos oder auf der Seite https://horarios.visitazores.de. Die Fahrtkosten sind sehr gering und mit Mietwagen oder Taxi nicht zu vergleichen.
  • Das dichteste Liniennetz findet man auf Sao Miguel und Terceira. Flores ist einigermaßen gut erschlossen. Auf Faial fährt im Sommer ein Bus einmal um die Insel, ansonsten ist die Anbindung schlecht. Auf allen anderen Inseln ist das Vorankommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln mühsam.
  • Für individuelle Entdeckungen ist ein Mietwagen empfehlenswert, vor allem auf São Miguel, Terceira und Faial. Auf kleineren Inseln wie Corvo oder Flores gibt es teilweise nur wenige Mietwagenanbieter, eine frühzeitige Buchung lohnt sich.Außer auf Corvo kann man auf allen Inseln ein Auto mieten. Achten Sie auf unbegrenzte Kilometer und Versicherung (CDW). Ab drei Tagen wird es meist günstiger. Generell sind die Preise nicht billig. Zu größeren Festen sind die Anbieter oft Monate im Voraus ausgebucht. Der deutsche Führerschein reicht für den Vertrag aus. Er sollte aber mindestens ein Jahr gültig sein. Die Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften beträgt 50 km/h. Außerorts gilt Tempo 90. Es besteht allgemeine Anschnallpflicht und die Promillegrenze liegt bei 0,5. Für die ANmietung benötigt man eine auf den Hauptfahrer ausgestellte Kreditkarte.
  • Zwischen den Inseln Faial, Pico und Sao Jorge gibt es ganzjährig regelmäßige Fährverbindungen. Im Sommer fahren die Fähren auch weiter bis Graciosa und Terceira. Zwischen den drei Inselgruppen verkehren keine Fähren. Corvo wird ganzjährig von Flores aus angefahren. Im Winter ist der Verkehr eingeschränkt.
  • Fahrräder können auf den Azoren gemietet werden. Man muss dann zwar Abstriche beim Komfort machen, spart sich aber die Strapazen von Flugzeug und Fähre. Fahrradverleihe gibt es auf Sao Miguel, Terceira, Pico und Faial und inzwischen fast auf jeder Insel. Auch eBikes gibts im Angebot. Auf den Bevölkerungsreichen Insel ist das Fahren auf der Straße sehr stressig und in Konkurrenz zum starken Autoverkehr. Das topographische Profil der Insel erfordert allerdings viel Kondition. Zudem weht meist ein zum Teil heftiger Wind.

Unterkünfte

  • Hotels gibt es außer auf Corvo auf jeder Insel, aber nicht überall ausreichend viele. Auf den größeren Insel geht der Trend zu eher luxuriösen 4-Sterne oder 5-Sterne Anlagen. Günstige Hotels sind im Sommerhalbjahr kaum zu finden.
  • Private Vermietungen sind verboten. Wer vermietet muss seine Unterkunft angemeldet haben. Privatanbieter und Hostels fallen in die Kategorie Alojamento Local. Jeder geprüfte und zugelassene Vermieter erhält eine Lizenznummer RRAL xy. Die Unterkünfte sind auch an einer AL-Tafel außen erkennbar.
  • Jugendherbergen: Es gibt mehrere Jugenherbergen: in Ponta Delgada auf Sao Miguel, in Sao Mateus auf Terceira, in Urzelina auf Sao Jorge und in Vila do Porto auf Santa Maria. Sie haben Mehrbettzimmer und auch ein paar ganz wenige Doppelzimmer.
  • Campingplätze sind rar und nicht alle haben einen guten Standard. Achten Sie auf saubere Sanitäranlagen mit Duschen und Toiletten. Manchmal gibt es auch einen Grillplatz.
    Am schönsten ist es wohl in Urzelina (Sao Jorge), Nordeste/Sete Cidades/Furnas (Sao Miguel) und in Almoxarife (Faial).
    Freies Zelten ist verboten und nur erlaubt, sofern man die Erlaubnis des Grundstückseigentümers eingeholt hat.

Einkaufen

  • Große Einkaufszentren sind selten, aber was man braucht, bekommt man in der Regel auch in kleineren Ortschaften. Große Supermärkte gibt es nur in den größeren Städten auf Sao Miguel, Terceira und auch auf Faial. Jede Stadt hat ihren Supermercado oder Hipermercado, wie die großen Anbieter genannt werden. Continente Modelo und Pingo Doce haben die größten Geschäfte. Das Angebot ist für azorische Verhältnisse überwältigend und die Auswahl riesig. Es gibt Frischetheken für Obst, Fisch, Käse und Fleisch. Diese großen Anbieter haben die ganze Woche über geöffnet, auch sonntags. Je kleiner die Insel wird, desto kleiner wird auch das Angebot. Die Regale sind manchmal leer, wenn das Versorgungsschiff wegen schlechten Wetters nicht anlegen kann, und die Suche nach bestimmten Lebensmitteln wird zur Schnitzeljagd über die ganze Insel. Abseits der Zentren ist die Versorgung dennoch gut gesichert, denn eigentlich hat jeder noch so kleine Ort seinen Minimercado oder Mercearia. Diese Tante-Emma-Läden sind meist an eine Dorfkneipe angeschlossen. Hier kann man sich mit dem Nötigsten eindecken. Meist gibt es nur zwei Produkte – die teure Marke und ein Billigprodukt. Wenn man etwas nicht findet, hilft oft fragen und dann wird eine Schranktür geöffnet. Ein kleines Wörterbuch hilft dann weiter. Wenn auch dieses Angebot nicht vorhanden ist, kann man tagsüber fliegende Händler auf Pritschenwagen beobachten, die mit allen möglichen Waren, vor allem aber Obst und Gemüse, ihre Runden drehen, ebenso Bäcker und Fischhändler. Wundern Sie sich also nicht, wenn tagsüber die ganze Zeit wild gehupt wird – der Händler ist nicht weit.
  • Öffnungszeiten sind auf den Azoren relativ. Was geschrieben steht, muss nicht unbedingt so sein. Viele Geschäfte haben daher in der Praxis unregelmäßig geöffnet. Vor allem die vielen kleinen Läden öffnen und schließen eher nach Lust und Laune. Generell gilt aber: Mo-Fr von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 14.00 bis 18.30 Uhr ist geöffnet. Größere Supermärkte wie Continente haben durchgehend geöffnet, auch samstags und sonntags. In kleineren Ortschaften kann man sich manchmal auch in kleinen Cafés und Bars mit dem Nötigsten versorgen, da viele Tante-Emma-Läden mit der Dorfkneipe oder dem Bäcker identisch sind. Die wenigen Märkte sind nur vormittags bis 12.00 Uhr geöffnet. Die meisten Restaurants haben einmal in der Woche Ruhetag. Museen sind in der Regel montags geschlossen. Banken haben von Montag bis Freitag von 8.30 bis 15.00 Uhr geöffnet. Die Post ist werktags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18.00 Uhr geöffnet.
  • Das Postamt ist am Schild Correios oder CTT zu erkennen. Kundenschalter gibt es nur in größeren Orten. In kleineren Gemeinden gibt es meist einen Briefkasten bei der Gemeindeverwaltung. Die Postlaufzeit von den Azoren nach Mitteleuropa beträgt für Briefe zwischen 2 Tagen und einer Woche. Pakete benötigen etwa eine Woche. In Portugal wird zwischen Express (correio azul) und Standard (correio normal) unterschieden. Viele Briefkästen sind entsprechend unterteilt. In der Praxis ändert sich an der Beförderungsgeschwindigkeit von Briefen und Postkarten nach Hause aber offensichtlich nichts. In den Postämtern kann man gegen Vorlage des Postsparbuchs Geld wechseln, Briefmarken kaufen und portugiesische Prepaid-Mobilfunkkarten aufladen. Die Post hat werktags von 9.00 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18.00 Uhr geöffnet. In den drei großen Städten Ponta Delgada, Horta und Angra ist sie durchgehend geöffnet.
  • In einigen Orten gibt es lokale Kooperativen und Kunsthandwerkszentren. Das Angebot reicht von Stickereien und Webarbeiten bis hin zu Korbflechtereien. Auf Sao Miguel gibt es Keramikmanufakturen, in denen Tonwaren hergestellt werden.
  • Souvenirs: Kunsthandwerkliche Souvenirs sind schön und nützlich. Es gibt schöne Stickereien und Spitzen, gewebte Decken, Weidenkörbe, Miniaturen aus Feigenbaummark und Blumen aus Fischschuppen.

Essen

  • Das Essen ist preiswert, gut und sättigend. Es gibt viele Spezialitäten: Cozido das Furnas, Alcatra, Polvo Guisado, Lapas oder Cracas. Dazu ein Vinho de Cheiro oder Verdelho. Zum Nachtisch einen Maracuja- oder Ananaslikör. Und natürlich viel Käse.
  • Trinkgeld: 5% sind in Restaurants und Taxis üblich. In der Praxis rundet man in jedem Fall auf den nächsten vollen Betrag auf. In Restaurants lässt man das Trinkgeld auf dem Tisch/Teller liegen und addiert es nicht gleich zur Rechnung. In Cafés ist Trinkgeld eher unüblich. Auch Chauffeur, Kofferträger oder Zimmerservice freuen sich über 1-2 Euro pro Gast.

Feiertage

1. Januar: Ano Novo (Neujahr)
Februar: Entrudo (Faschingsdienstag)
April: Sexta-feira Santa (Karfreitag)
April: Pascoa (Ostern – nur Ostersonntag)
25. April: Dia da Liberdade (Tag der Freiheit bei der Nelkenrevolution 1974)
1. Mai: Dia do Trabalhador (Tag der Arbeit)
Mai: Espirito Santo (Pfingsten)
Pfingstmontag: Dia da Autonomia (Tag der Autonomie von 1976)
Juni: Corpo Deus (Fronleichnam)
10. Juni: Camões / Dia de Portugal (Nationalfeiertag im Gedenken an den Dichter Camões)
15. August: Assuncao (Mariä Himmelfahrt)
5. Oktober: Implantacäo da Republica (Gründung der Republik 1910)
1. November: Todos os Santos (Allerheiligen)
1. Dezember: Restauracao (Tag der Unabhängigkeit von Spanien 1640)
8. Dezember: Imaculada Conceicao (Maria Empfängnis)
25. Dezember: Dia de Natal (Weihnachten)


Information

Die kleinen Turismos gibt es in jedem größeren Ort. Sie sind oft unscheinbar im Rathaus oder an zentralen Plätzen untergebracht. Die Qualität der Information und Beratung lässt leider oft zu wünschen übrig. Wer sich nach Wanderungen erkundigt, wird nicht selten mit veralteten Informationen aus dem Computer abgespeist. Inzwischen gibt es meist QR Codes als Aushang über die man Informationen abrufen kann. Informationen und Downloads gibt es im Internet unter www.visitazores.com.


Internet + Medien

  • Internet ist längst kein Fremdwort mehr, die meisten Azorer sind online und haben auch einen Facebook-Account. Allerdings ändern sich Internetadressen sehr schnell und sind oft nicht mehr aktuell. Wer auch im Urlaub online sein möchte, kann dies zunächst in den zahlreichen Cafés und Restaurants mit lokalen Hotspots tun. Auch in einigen Ortschaften gibt es ganze WIFI Zonen. Das Mobilfunknetz ist breitbandig im 5G Standard ausgebaut. Fast jeder hat Glasfaser als Hausanschluss mit Bandbreiten über 500 Mbps.
  • Auf den Azoren gibt es nur ein eigenes Fernsehprogramm (RTP Acores), das als Fensterprogramm produziert und ausgestrahlt wird. Nur abends gibt es ein lokales Programm mit eigenen Nachrichten und Wetter. Der erste Teil des Tages wird mit der Übernahme des kontinentalen Programms gefüllt. Der Empfang ist über Satellit oder über DVB-T (TDT) möglich, über das auch alle anderen portugiesischen Programme ausgestrahlt werden. In Hotels sind meist auch ausländische Sender zu empfangen. Deutsches Fernsehen ist, wenn überhaupt, meist nur durch Deutsche Welle TV gewährleistet.
  • Radiosender gibt es relativ viele. Auf einigen Inseln gibt es lokale Programme mit geringer Reichweite. Daneben gibt es zentral produzierte Programme, die auf allen Inseln ausgestrahlt werden.
  • Deutschsprachige Zeitungen sind selten. Nur in den Großstädten sind sie überteuert und mit großer Verspätung erhältlich. Überregionale Zeitungen aus Portugal sind leichter erhältlich, meist an gut sortierten Kiosken. Lokale Presse ist dagegen nur in geringer Zahl vertreten. Es gibt verschiedene Zeitungsverlage, die Lokalausgaben in kleiner Auflage herausgeben: Sao Miguel: Diario dos Acores, Correio dos Acores und Acoriano Oriental; Faial: O Telegrafo und Correio da Horta; Terceira: A Uniao und Diario Insular. Die Verlage bieten in der Regel Abo-Online-Ausgaben an. Die Zeitungen enthalten in der Regel auch Notrufnummern und den lokalen Wetterbericht.

Kleidung

Im Sommer ist leichte Kleidung ausreichend. In den anderen Jahreszeiten sollte man eine lange Hose und einen Pullover dabei haben. Vor allem im Winter kann es manchmal etwas kälter werden. Eine Jacke und regenfeste Kleidung gehören das ganze Jahr über in den Koffer. Ebenso eine Kopfbedeckung. Für Wanderer empfiehlt sich die übliche Ausrüstung und ein wetterfester Überzug. Gutes Schuhwerk gehört natürlich ebenso dazu wie Teleskop-Wanderstöcke. Wer Gepäck sparen will, ist mit moderner, leichter und schnell trocknender Funktionskleidung gut beraten. Für die vielen Naturschwimmbäder und andere Bademöglichkeiten sollte man auch Badesachen dabei haben. Kurze Urlaubshosen fallen im katholischen Portugal auf. Wer in Kirchen gehen will, sollte daher aus Anstand lange Hosen tragen.


Klima und beste Reisezeit

Die Azoren sind bekannt für ihr wechselhaftes ozeanisches Klima, das von der Nähe zum Golfstrom geprägt ist:

  • Die Temperaturen sind ganzjährig mild, mit Tageswerten von etwa 16 °C im Winter bis 25 °C im Sommer.
  • Es kann jederzeit zu plötzlichen Wetterwechseln kommen – Regen, Sonne und Wind wechseln sich oft im Stundentakt ab.
  • Die beste Reisezeit liegt zwischen Mai und Oktober. Besonders angenehm ist der späte Frühling (Mai/Juni) und der frühe Herbst (September/Oktober), wenn das Klima stabil und die Inseln noch nicht überlaufen sind.
  • Die Wassertemperaturen erreichen im Sommer etwa 22–24 °C – ideal zum Schwimmen, Tauchen oder Walbeobachten.

Haustiere

Auch das Reisen mit Haustieren auf die Azoren ist möglich, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind:

  • Hunde, Katzen und Frettchen benötigen einen EU-Heimtierausweis, eine Mikrochip-Kennzeichnung sowie eine gültige Tollwutimpfung.
  • Die Einreisebestimmungen entsprechen den Vorgaben für Reisen innerhalb der EU.
  • Auf einigen Inseln ist die tierärztliche Versorgung begrenzt – bei längeren Aufenthalten sollte dies berücksichtigt werden.

Sonstige Hinweise

  • Währung: Die Azoren nutzen den Euro (€). Kartenzahlung ist weit verbreitet, jedoch nicht überall möglich – besonders in kleinen Orten ist Bargeld empfehlenswert.
  • Strom: 230 Volt / 50 Hertz; Adapter sind nicht erforderlich.
  • Auf allen Inseln gibt es in den größeren Orten Banken oder Multibanco-Geldautomaten. Die meisten Automaten akzeptieren Kreditkarten. Banken sind von Montag bis Freitag von 8.30 bis 15.00 Uhr geöffnet. Am Geldautomaten (Multibanco) erhält man bis zu 200 Euro auf einmal und kann den gleichen Betrag am selben Tag noch einmal abheben.
  • Zeitzone: Die Azoren liegen zeitlich hinter Mitteleuropa. Die Azoren haben -1 Stunde Zeitverschiebung gegenüber dem portugiesischen Festland (also -2 Stunden gegenüber Deutschland). Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt -2 Stunden. Es gilt die Winter-/Sommerzeit wie in Mitteleuropa.
  • Sprache: Amtssprache ist Portugiesisch. Englisch wird in Hotels, bei Mietwagenanbietern und im Tourismusbereich gut verstanden. Deutsch ist dagegen selten. Für Kontakte auf dem Land sollte man ein paar Brocken Portugiesisch können. Die Azorer sind freundlich und hilfsbereit. Man sollte sich also auf Gastfreundschaft einstellen. Obwohl die Inseln nah beieinander liegen, gibt es sprachliche Unterschiede. So wird zum Beispiel auf Sao Miguel aus einem U schnell ein Ü.
  • Notrufnummern: Einheitlich über die 112 erreichbar (Polizei, Feuerwehr, Rettung).
  • Nacktbaden ist in Portugal verboten. Man sollte die Religion und Lebensweise der Bevölkerung respektieren und sich konsequent an die Regeln halten. Auch an den wenigen Badestellen und Stränden zeigen sich nur rücksichtslose Touristen „oben ohne“.
  • Das Fotografieren ist generell erlaubt. In Museen und einigen Kirchen ist das Fotografieren jedoch oft verboten. Aus Anstand und Respekt sollte man die Menschen aber kurz fragen, bevor man sie für die Ewigkeit ablichtet. Kaum jemand wird einem den Wunsch abschlagen.
  • Ein Urlaub auf den Azoren ist nicht unbedingt billig und keinesfalls mit einem Pauschalurlaub oder Last-Minute zu vergleichen. Mit Flug, Unterkunft und Mietwagen kommt schnell eine stolze Summe zusammen, vor allem im Hochsommer, wenn die Schnäppchen längst vergeben sind.
  • Öffentliche Toiletten gibt es in allen Städten, manchmal auch in einigen Gemeinden. Die größte Chance hat man immer rund um die Kirche und den Kirchplatz mit Pavillon. Allerdings lässt die Sauberkeit oft zu wünschen übrig. Damen = Senhoras; Herren = Homens. Der Eimer in der Toilette ist nicht für den Müll, sondern für das Toilettenpapier. Da es meist keine Kanalisation gibt, sondern alles in der Grube landet, wird auf den Azoren getrennt – für Mitteleuropäer zunächst ungewohnt. Auch in den meisten Unterkünften!
  • Trinkwasser: Leitungswasser ist nach strengen Reinheitskriterien nicht immer Trinkwasser, eignet sich aber problemlos zum Zähneputzen. Mineralwasser in Flaschen ist in jedem Supermarkt günstig erhältlich. Wasser aus Flüssen und Bächen sollte nicht ungefiltert getrunken werden. Wem unterwegs das Wasser ausgeht und keine Bar in Sicht ist, dem seien die Wasserhähne an den Brunnen am Straßenrand in den Ortschaften empfohlen.
  • Rauchen: Neben internationalen Marken gibt es auf den Azoren auch lokale Produkte. Diese Marken, die auf Sao Miguel hergestellt werden, findet man unter den Namen Alem Mar und Gigante. Die lokalen Produkte sind deutlich billiger als die internationalen Marken.
  • Homosexualität: Schwule und Lesben sind auf den Azoren eine absolute Randgruppe. Gleichgeschlechtliche Ehen sind praktisch ein Fremdwort. Entsprechende Angebote sind daher offiziell nicht zu finden.

Menschen mit Behinderung

Menschen mit Behinderungen haben es auf den Azoren grundsätzlich nicht leicht, vor allem Gehbehinderte werden immer wieder auf Stufen und Absätze stoßen, die das Vorankommen erschweren. In Hotels und Unterkünften stößt man inzwischen regelmäßig auf eine behindertengerechte Ausstattung, wenn man danach fragt. Barrierefreiheit ist also kein Fremdwort mehr.


Fazit

Die Azoren bieten eine faszinierende Mischung aus unberührter Natur, aktiven Vulkanen, grünen Weiden und dramatischen Steilküsten. Die Inselgruppe ist sicher, gut erschlossen und dennoch fernab vom Massentourismus. Wer sich gut vorbereitet, wird mit authentischen Erlebnissen, freundlichen Menschen und einer außergewöhnlichen Landschaft belohnt.




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