Santa Cruz da Graciosa

Santa Cruz ist die Hauptstadt der Insel, aber mit ca. 1.800 Einwohnern eher klein.

Bereits 1486 wurde Santa Cruz das Stadtrecht verliehen.

Im Zentrum findet man noch viele alte Stadt- und Herrenhäuser. Die meisten Häuser haben nur ein Stockwerk. Dazwischen gibt es viele enge Straßen und Gassen. Die meisten davon sind Einbahnstraßen, so dass das Verkehrssystem auf den ersten Blick etwas verwirrend wirken kann.

An der Praca de Fontes Pereira de Melo, auch Rossio genannt, liegt gewissermaßen das Zentrum von Santa Cruz. Große Araukarienbäume spenden Schatten. Unter großen Metrosidero-Bäumen und Ulmen kann man die Zeit vergehen lassen. Um zwei große Wasserbecken stehen kleine Drachenbäume. Früher dienten sie als Viehtränke und Wasserspeicher. Heute sind sie ausbetoniert und zu dekorativen Teichen mit Blumenrabatten und einem Teich für das Federvieh umfunktioniert.
Tagsüber verfolgt hier die Männergesellschaft das Leben in Santa Cruz. Auch abends ist hier viel los. Jeder Fremde fällt sofort auf und wird aufmerksam beobachtet. Manchmal klingt der Abend mit einem kleinen Konzert aus.
Das achteckige Gebäude auf dem Platz wurde für eine Touristeninformation gebaut und war zuletzt ungenutzt. In Metallkiosken ist ein ART-Informationsbüro eingezogen, in dem man mit etwas Glück auch Fahrräder ausleihen kann.

Rund um den Platz findet man alles Wichtige. Schräg gegenüber steht das etwas überdimensionierte Rathaus mit seinen drei schmiedeeisernen Balkonen. Am nördlichen Ende des Platzes befindet sich der Taxistand mit den hübschen Telefonhäuschen der Taxifahrer. Sie stehen alle fein säuberlich in Reih und Glied. An der Westseite befindet sich die Bibliothek. Es gibt einige Cafés, einen Supermarkt, zahlreiche Geschäfte und auch das Gericht.

Nur wenige Schritte vom Platz entfernt steht etwas einsam ein Glockenturm. Um 1700 hatte der dritte Franziskanerorden hier die Kirche Igreja Nossa Senhora dos Anjos errichtet. Nach der Vertreibung der Franziskaner verfiel die Anlage und wurde schließlich zusammen mit dem alten Franziskanerkloster um 1950 abgerissen.

Im Zentrum der Stadt befindet sich die Igreja Matriz de Santa Cruz. Sie wurde im 16. Jahrhundert erbaut. 1701 wurde sie renoviert und erhielt im 18. Jahrhundert ihre heutigen drei Kirchenschiffe. Die Fassade wird von kunstvoll bearbeiteten schwarzen Basaltsteinen geprägt, die das Portal, die Fenster und den Glockenturm schmücken. Im Inneren ist vor allem der hölzerne Altaraufsatz mit Gemälden zu erwähnen, die zu den Meisterwerken der portugiesischen Malerei des 16. Sehenswert sind auch die Heiligenfiguren in den Seitenkapellen. Die Heiligen Sao Pedro und Santo Antao stammen aus Flandern. Das Bildnis des gekreuzigten Christus ist eines der ersten Zeugnisse der schlichten portugiesischen Sakralkunst des 16. Es stammt von Cristovao de Figueiredo. Daneben gibt es noch zahlreiche Gemälde aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert. Die Künstler sind unbekannt, obwohl sie Figueiredo zugeschrieben werden. Fünf dieser Bilder haben Christus und das Kreuz zum Thema. Dies deutet darauf hin, dass die Bilder speziell für die Kirche angefertigt wurden. Das sechste Bild zeigt die Heilige Jungfrau und die Apostel mit Licht und Feuer des Heiligen Geistes, der in der azoreanischen Kultur eine wichtige Rolle spielt. Sehr schön sind die zahlreichen handbemalten Azulejos aus dem 18. Jahrhundert.

Die Igreja da Misericordia (Igreja do Santo Cristo) ist die zweite Kirche von Santa Cruz und liegt nur 100 Meter von der Hauptkirche entfernt. Sie ist wesentlich kleiner und wurde im 16. In ihr befindet sich die Christusfigur Santo Cristo dos Milagres. Der Hochaltar ist kunstvoll geschnitzt. In der Kirche gibt es auch einige schöne Gemälde und eine schöne Sammlung von Heiligenbildern. Im August findet hier das größte Fest der Insel statt. In einer prunkvollen Prozession wird die Figur des Heiligen durch die Straßen von Santa Cruz getragen.

Im alten Fischerhafen Porto da Calheta werden noch heute Algen getrocknet. Auch an der Nordküste findet man die roten Algen. Sie werden größtenteils exportiert und waren bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts eine wichtige Einnahmequelle. Das aus ihnen gewonnene Agar-Agar wird unter anderem in der Medizin, Kosmetik und in Lebensmitteln verwendet. Das Sammeln der Algen ist nicht ungefährlich: Immer wieder verfangen sich Taucher in den Resten verlorener Fischernetze und ertrinken.
Baden kann man hier auch. Allerdings versprüht das alte Hafenbecken wenig Charme.
Am Hafen befindet sich auch die Guarda Fiscal. Die Capitania (Delegacao Maritima) befindet sich in der Rua Nova. Der Hafen ist allerdings nicht sehr gut geschützt, daran ändert auch die alte Cais do Freire nicht viel.

In der Uferstraße, die einer Promenade gleicht, sind in regelmäßigen Abständen Bänke in die Ufermauer eingelassen. So kann man an einem schönen Sommertag den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Nördlich des alten Hafens befindet sich seit 1960 ein moderner Hafen mit ausreichend Liegeplätzen und einem schönen Kai.

In Santa Cruz sind heute noch einige Herrenhäuser erhalten, die vom Wohlstand im 19. Jahrhundert zeugen, als vor der Reblausplage mit dem Weinbau noch viel Geld verdient werden konnte.

In der Nähe des Rathauses befindet sich in einem dieser alten Herrenhäuser das 1982 liebevoll eingerichtete und 2011 erweiterte Volkskundemuseum Museu da Graciosa.Das Museum wurde in einem ehemaligen Getreide- und Weinspeicher eingerichtet – nach Angaben der Betreiber der einzige mit drei Weinpressen.Im ersten Stock wurde die Einrichtung eines typischen Graciosa-Hauses mit Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Mobiliar, Trachten und auch das Handwerk früherer Zeiten für den modernen Betrachter rekonstruiert.Dazu gehört auch eine Hutsammlung.Im Erdgeschoss befindet sich der Weinkeller mit Keltern, Pressen und landwirtschaftlichen Geräten.Am Eingang steht die Galionsfigur des 1906 bei Praia gestrandeten Schiffes Julia.Eine interessante Sammlung umfasst Werkzeuge, landwirtschaftliche Geräte mit Viehwagen, Ackergeräte und verschiedene Mühlen, aber auch den Weinbau. Im Erdgeschoss sind originale Weinpressen und Zubehör für die Weinherstellung ausgestellt. Viele Ausstellungsstücke stammen aus dem Nachlass von Auswanderern und sind typisch für das Leben auf der Insel.

Sie werden größtenteils exportiert und waren bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts eine wichtige Einnahmequelle.Das aus ihnen gewonnene Agar-Agar wird unter anderem in der Medizin, Kosmetik und in Lebensmitteln verwendet.Das Sammeln der Algen ist nicht ungefährlich: Immer wieder verfangen sich Taucher in den Resten verlorener Fischernetze und ertrinken. Baden kann man hier auch.Allerdings versprüht das alte Hafenbecken wenig Charme. Am Hafen befindet sich auch die Guarda Fiscal. Die Capitania (Delegacao Maritima) befindet sich in der Rua Nova.

In der Rua Infante Dom Henrique, südöstlich der Igreja do Misericordia, befindet sich das Kunsthandwerkszentrum Associacao de Artesaos da Ilha Graciosa.Hier werden vor allem Handarbeiten angeboten.

In der Rua do Mercado befindet sich der kleine städtische Markt.Daneben befindet sich das Kulturzentrum der Stadt.

An der Abzweigung zum alten Hafen Cais da Barra, ca. 1 km südöstlich des Zentrums, steht das Cruz da Barra.Es stammt aus dem 16.Das Kreuz im manuelinischen Stil stammt aus Guimaraes auf dem Festland. Antinio de Freitas soll es hier errichten lassen haben.Der Hafen ist nur noch selten in Betrieb. Über die alte Rampe wurden früher Wale an Land gezogen.In den nächsten Jahren soll in der Bucht ein Yachthafen entstehen.
Auch Reste der Verteidigungsanlagen sind noch zu sehen.Das Forte de Santa Catarina sollte die Hafenbucht vor den Piratenüberfällen schützen, die vor allem im 17. und frühen 18.Heute rosten die alten Kanonen vor sich hin.
Die Bucht ist gut geschützt und wird auch vom örtlichen Yachtclub genutzt, der sein Zentrum im alten Fort eingerichtet hat.Wer die beiden Außenstellen des Museums besichtigen möchte, muss sich im Hauptgebäude im Zentrum anmelden.

Folgt man vom Kastell aus dem Feldweg entlang der Küste in südöstlicher Richtung, so stößt man nach etwas mehr als 500 m auf die Reste einer zweiten ehemaligen Befestigungsanlage. Die Steinmauern sind nur noch schwer zu erkennen. Rund um das Kastell Deis Judeus befand sich eine kleine jüdische Siedlung. Unmittelbar hinter den Mauerresten befindet sich der kleine jüdische Friedhof Cemetario Judaico.

An der Abzweigung zum Cais da Barra befindet sich auch das Inselkraftwerk.

Auf dem 129 m hohen Vulkankegel des Monte da Ajuda stehen noch drei Kapellen.

Nachts sind sie beleuchtet. Von hier oben hat man nach einem gut halbstündigen Spaziergang von der Stadt aus auch eine schöne Aussicht, so dass sich der Weg auf jeden Fall lohnt.
Aus dem 16. Jahrhundert stammt die Ermida de Sao Joao, von der aus man die nördliche Hälfte der Insel überblicken kann. Im 18. Jahrhundert wurde die Ermida de Sao Salvador errichtet.Die Wallfahrtskapelle Ermida de Nossa Senhora da Ajuda stammt aus dem 16. Jahrhundert und beherbergt einige schöne Kachelbilder aus dem 18. Von außen erinnert die Kapelle mit ihrer gedrungenen Form und den Zinnengiebeln an eine alte Burganlage.Im Inneren weist die spitzbogige Tür zur Sakristei auf das Ende des 15.Zwei Kachelbilder von 1751, die Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria darstellen, und ein Heiligenbild aus dem 18.

Schätzen der Kirche.Das Nebengebäude diente früher als Pilgerherberge. Vom kleinen Vorplatz aus hat man einen Blick auf Santa Cruz und die Nordostküste.

Das Forte de Santa Catarina sollte die Hafenbucht vor den Piratenüberfällen schützen, die vor allem im 17. und frühen 18.Heute rosten die alten Kanonen vor sich hin.

Die Bucht ist gut geschützt und wird auch vom örtlichen Yachtclub genutzt, der sein Zentrum im alten Fort eingerichtet hat.Gleich nebenan steht noch ein altes Bootshaus der Walfänger.
Ein Großteil der Produktion wird auf das Festland geliefert. Eine Besichtigung ist nach Voranmeldung möglich.

Früher war Graciosa für seinen Wein bekannt und viele Winzer konnten noch davon leben.

Das einzige Weingut, das noch in größerem Stil betrieben wird, liegt in der Nähe von Santa Cruz und produziert den auf den ganzen Azoren bekannten Terra do Conde. Es befindet sich in Privatbesitz am Stadtrand. Produziert wird ein Aperitifwein und ein Schnaps, der mehrere Jahre reift. Relativ wenig zu sehen: nur das Lager und die Destille. Verkostung möglich.Die besten Chancen, jemanden zu treffen, hat man am Nachmittag.

In der Adega Cooperativa da Graciosa zwischen Stadt und Flughafen werden jährlich rund 10.000 Liter köstlicher Wein produziert.Es werden sowohl Rot- als auch Weißweine angebaut. In den letzten Jahren wurden einige neue Produkte auf den Markt gebracht, die fast alle prämiert wurden. Bekannt sind der Weißwein Pedras Brancas mit Prädikat (VQPRD), der einfache Weißwein Vinho Branco Regional, der Likörwein Angelica und der Schnaps Vinica. Weinproben sind tagsüber möglich.

Das Weinbaugebiet liegt westlich von Santa Cruz und erstreckt sich entlang der Nordküste in Richtung Dores.Das flache Land ist durch zahlreiche Trockenmauern gegliedert, hinter denen die Reben gedeihen.

Südlich von Santa Cruz gibt es auch eine Käserei: In einer Kooperative bei Pronicol wird seit 50 Jahren ein feiner Käse hergestellt.Knapp 10 Millionen Liter Milch werden hier in der neuen Fabrik südöstlich von Santa Cruz jährlich verarbeitet.Ein Großteil der Produktion wird auf das Festland geliefert.
Eine der Mühlen ist auch innen komplett eingerichtet und gehört zum Museum von Santa Cruz. Sie kann nach Voranmeldung besichtigt werden.

Die Serra das Fontes ist ein kleiner Gebirgszug.

Der höchste Punkt ist der 375 m hohe Pico do Facho. Nur ein schmaler Fahrweg führt über den Kamm. Der obere Teil ist spärlich bewachsen. An der steilen Westflanke ist noch die ursprüngliche dichte Vegetation erhalten.

Städtisches Schwimmbad (Piscinas Municipais de Santa Cruz).
Kleiner Sandstrand an der Baia da Minhoca.

Busverbindungen nach Praia, Canada, Luz, Guadalupe, nach Vitoria, Ribeirinha, Guadalupe, nach Carapacho.

Am zweiten Wochenende im August wird die Festa do Senhor Santo Cristo gefeiert.




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