Praia de Sao Mateus auf Graciosa

Praia ist ein größeres Dorf mit ca. 900 Einwohnern an der Ostküste. Es ist jedoch die zweitgrößte Stadt auf Graciosa. Seit der Erneuerung der Beschilderung auf der Insel im Jahr 2004 muss man dem Namen Sao Mateus folgen, um nach Praia zu gelangen. Der Ort wurde vollständig in seinen Pfarrnamen umbenannt. Unter der Bevölkerung ist jedoch der alte Name Praia noch im Umlauf.

Seinen Namen (Praia = Strand) verdankt der Ort nicht zuletzt seinem schönen weißen Sandstrand. Er ist die eigentliche Attraktion des Ortes und im Sommer trifft sich hier gerne die halbe Insel, auch wenn nach dem Bau des Hafens nur noch die Hälfte des einst so schönen Strandes übrig geblieben ist. Nur eine mächtige Kaimauer trennt ihn vom Zentrum mit seinen alten Straßen. Der Wellenbrecher schützt den Ort im Winterhalbjahr vor den stärksten Stürmen und sollte früher auch Piraten fernhalten. Heute stellt die Ufermauer eher ein unüberwindbares Hindernis auf dem Weg zum Strand dar. Nur durch ein massives Tor gelangt man von der Stadt zum Strand.

Ein weiterer Sandstrand befindet sich etwas südlich bei Fonte da Areia.

Der Hafen von Praia ist der wichtigste von Graciosa. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde er ausgebaut, so dass neben den Fähren auch größere Frachtschiffe anlegen können. Der Frachthafen verfügt über eine große Mole. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf Praia. An der Spitze der neuen Hafenmauer steht auch der Leuchtturm von Praia. Sein Licht reicht neun Seemeilen weit.
Inzwischen wurde der Hafen für Yachten weiter ausgebaut. Leider ist dadurch der Sandstrand weiter geschrumpft.

Die alte Fischkonservenfabrik etwas nördlich ist schon lange geschlossen.

Wer hier mit dem Boot ankommt, muss sich bei der Guarda Fiscal am kleinen Fischteich anmelden. Die Capitania befindet sich im 6 km entfernten Santa Cruz.

In der Nähe des Hafens befinden sich auch drei Windmühlen bzw. deren Überreste.

Im Zentrum steht die Igreja de Sao Mateus aus dem 16. Die Kirche wurde im 19. Jahrhundert umgebaut und umgestaltet. Sehenswert sind die vergoldeten Holzschnitzereien am Hauptaltar und an den Seitenaltären, die flämischen Darstellungen von Sao Mateus und Sao Pedro aus dem 16. Jahrhundert sowie eine interessante Schrankorgel aus dem späten 18. In der Kirche befinden sich auch sehr schöne Gemälde aus dem 16. und 17.

Direkt neben der Kirche befindet sich der Tempel des Heiligen Geistes.

In Praia werden die inseltypischen Queijadas da Graciosa hergestellt. Man kann sie in der Pastelaria e Docaria Queijadas da Graciosa etwas nördlich des Zentrums bei den Windmühlen kaufen. Man findet sie aber auch in jedem Supermarkt.
Die süßen Leckereien werden aus Maismehl, Milch, Eiern und viel Zucker hergestellt.

In der Nähe der Windmühlen findet man auch alte Backöfen.

Im Sommer kann man mit einem Schaukelboot zur 1,5 km entfernten Ilheu da Praia übersetzen. Das Inselchen ist ein Vogelparadies und steht heute unter Naturschutz. Auf der Insel gibt es eine Kolonie der endemischen Sturmschwalbe (Oceanodroma monteiroi). Sie gilt als der kleinste Seevogel des Archipels. Sie ernährt sich hauptsächlich von kleinen Fischen und Tintenfischen.
Das Wrack eines 2001 gestrandeten Frachters ist heute ein Tauchplatz.

Auf dem Weg nach Lagoa passiert man an der neuen großen Kreuzung das alte Anwesen der Quinta das Almas.

Oberhalb der Stadt, an der Südseite des Pico da Ladeira do Moiro, thront die Ermida Nossa Senhora da Saude.Der Weg zur Kapelle zweigt bei Tras dos Pomares ab.Von hier aus hat man einen schönen Panoramablick auf die Südspitze und den mittleren Teil von Graciosa.

Westlich von Praia erstreckt sich auf einem Lavafeld (Misterio) unterhalb des Pico Timao das einzige zusammenhängende Waldgebiet von Graciosa. Entlang des Wanderweges am Waldrand kommt man an mehreren verlassenen Gehöften vorbei. Alte Trockenmauern und Türstürze zeugen noch von besseren Zeiten, als diese Grundstücke noch als blühende Obstgärten bewirtschaftet wurden. Inzwischen hat die Natur die meisten dieser Anwesen wieder überwuchert und der einstige Reichtum dieses Anbaugebietes erfordert heute viel Phantasie. Auf dem alten Verbindungsweg Canada do Nevoeiro kann man noch die Spuren der Ochsenkarren auf dem Steinboden sehen.Mit ihnen wurde jahrhundertelang die Ernte ins Tal gebracht.

Sandstrand Praia da Vila da Praia vor dem Ortszentrum mit Duschen und Umkleidekabinen. Naturschwimmbad. Sandstrand Praia da Fonte da Areia.

Busverbindung nach Santa Cruz.




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