Die Caldeira de Graciosa liegt im Osten der Insel und ist nicht zu übersehen. Er nimmt gewissermaßen den gesamten Süden der Insel ein. Der Krater hat einen Durchmesser von durchschnittlich 1,2 km und einen Umfang von gut 4 km.
Schon auf dem Weg über die Kämme der nach Süden steil abfallenden Serra dos Fontes und der kahlen, sanft gerundeten Serra Dormida bleibt der Blick unweigerlich an dem Bergmassiv hängen.
Der Weg in den Krater führt zunächst durch einen kurzen, knapp 100 Meter langen Tunnel. Er wurde 1953 gebaut und führt durch den Kraterrand.
Nach dem Tunnel liegt nach 400 m auf der linken Seite der Picknickplatz Parque das Merendas da Caldeira, wo sich auch ein kleines Tiergehege befindet. Steigt man am Gehege hinauf, kann man auf einem Rundweg an mehreren Aussichtspunkten verschiedene Teile der Caldeira überblicken.
Im Krater befindet sich etwas Weideland. Hier trifft man nur auf wenige Kühe. Der Rest der Caldeira ist bewaldet.
Der Caldeira ist ein typischer Schichtvulkan. Die Außenflanken sind relativ flach. Der Gipfel ist schon vor langer Zeit in den heutigen Krater eingesunken. Nach innen sind die Hänge meist steil.
Um den Krater führt ein teilweise geschotterter, meist asphaltierter Panoramaweg. Von hier aus kann man die anderen Inseln der Zentralgruppe sehen. Für die Umrundung sollte man ca. 1h einplanen.
Von Canada Longa kommend passiert man die beiden Lavahöhlen Furna de Abel und später die Gruta da Maria Encantada.
Doch der wahre Schatz liegt unter der Erde: In der Furna do Enxofre ist unterirdisch ein Kratersee (Styx) verborgen.Die kleine Asphaltstraße führt direkt zu einem 2008 eröffneten Besucherzentrum, ein Fußweg weiter zum Eingang der 80 Meter hohen Höhle. Seit 1939 führt eine einzigartige Wendeltreppe mit rund 180 Stufen spiralförmig in einen unterirdischen Turm hinab. Im unterirdischen See und zwischen den Felsen sprudeln heiße Schwefelquellen. Die Felsen sind inzwischen schwefelgelb gefärbt. Früher konnte man über den See rudern, aber seit zwei Männer bei einem tragischen Unfall an den Gasen erstickten, ist dies verboten. Die Höhle ist nicht immer zugänglich. Je nach Gaskonzentration kann der Eingang auch tagelang gesperrt sein. Zu diesem Zweck wurden an verschiedenen Stellen in und um die Höhle Gassensoren installiert.An der Ostseite des Höhelngewölbes sprudeln aus einer Felsspalte fast 90°C heiße Fumarolen.