Windmühlen:
Wie auf keiner anderen Insel sind die Windmühlen typisch für Graciosa. Kein Wunder, dass sie zum Wahrzeichen der Insel geworden sind. Einst gab es rund 30 Windmühlen, heute sind nur noch wenige in Betrieb. Einen hauptberuflichen Müller gibt es seit einigen Jahren nicht mehr. Die ersten Mühlen wurden Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut.
In ihrer Form ähneln sie den Mühlen im Norden Europas, die dort zum Mahlen von Mehl und zum Wassertransport dienten. Es ist jedoch unklar, ob ihr Ursprung direkt mit den Siedlern aus Flandern zusammenhängt. Auf jeden Fall wurde Mehl auf den Azoren früher nur in Wassermühlen oder in Mühlen, die von Tieren (meist Ochsen) angetrieben wurden, hergestellt. Diese Mühlen waren ein königliches Privileg für die örtlichen Donatarkapitäne. Mit dem Ende des Absolutismus im 19. Jahrhundert wurde das Mühlenrecht abgeschafft und die Mühlen wurden steuerfrei.
Die Windmühlen bestehen aus einem weißen Unterbau aus Stein und einem roten, drehbaren, zwiebelförmigen Aufsatz aus Holz, der nach oben spitz zuläuft. Durch den drehbaren Aufsatz können die Flügel immer richtig in den Wind gedreht werden. Am hinteren Ende befindet sich eine hölzerne Führung, die immer am Boden verankert war. Über die gitterförmigen Holzflügel wurde früher Tuch gespannt, das die Flügel im Wind so richtig in Schwung brachte, um noch höhere Geschwindigkeiten zu erreichen. Türen und Fenster sind blau oder rot eingefasst.
Kunsthandwerk:
Auf Graciosa gibt es kein inseltypisches Kunsthandwerk. Früher wurden dank der geringen Tonvorkommen auf der Insel Tonwaren hergestellt. Die Töpfereien und Keramikmanufakturen sind jedoch verschwunden und mit ihnen das Kunsthandwerk. Typisch ist auch die Herstellung traditioneller Gitarren (Sao Mateus, Santa Cruz und Farol da Ponta da Barca).