Baden auf den Azoren

Die Azoren sind keine reinen Badeinseln. Dazu ist das Wetter zu wechselhaft. Wer den Archipel besucht und trotzdem ins Atlantikwasser möchte, muss kompromissbereit sein. Neben herrlichen Stränden zum Sonnenbaden gibt es schroffe Küstenlandschaften, die zum Schnorcheln und Tauchen einladen und auch Seen, die teilweise durch heiße Quellen zu Thermalbädern unter freiem Himmel werden.

Insgesamt ist das Wasser rund um die Azoren sehr sauber. Der Golfstrom sorgt für ungewöhnlich warmes Wasser von bis zu 24 Grad Ende August. Im Frühjahr ist der Atlantik mit 16 Grad am kältesten. Dies führt auch zu einer reichen Fischfauna. Die Inseln sind bekannt für ihren Fischreichtum, den man auch in Küstennähe sehen kann. Vor Flores kann man mit etwas Glück Rochen, Tintenfische, Muränen und auch Papageienfische beobachten. Es lohnt sich also, eine Schnorchelbrille einzupacken. Rund um alle Inseln kommt man als Taucher auf seine Kosten.
Nur beim Strand sollte man nicht so wählerisch sein, denn Sandstrände sind rar und meist klein. Helle Sandstrände gibt es zudem nur auf Santa Maria. Auf Sao Miguel und Faial sind die Strandabschnitte mit schwarzem Sand gefüllt. Auf Terceira konzentrieren sich die Sandstrände auf Angra do Heriosmo und Praia. Auf Pico gibt es nur einen winzigen Sandstrand und auch auf Graciosa ist nur eine Bucht sandig. So mancher Wintersturm raubt den Sandstränden ihre Pracht und so ist es nicht verwunderlich, dass erst im späten Frühjahr die steinigen Buchten wieder mit Sand bedeckt sind, manchmal dauert es Jahre, bis der Sand zurückkehrt.

Häufig trifft man auf felsige Strände und große Kieselsteine. Es gibt aber auch geschützte Badezonen am Meer und sehr viele Naturpools, teilweise mit spitzen Lavasteinen. Sie wurden teilweise extra angelegt und meist gibt es auch eine kleine Betonplattform, auf der man sich ein wenig sonnen kann. Richtig warm wird der Atlantik allerdings auch im Hochsommer nicht. Die meisten Badestrände bieten Sao Miguel und Santa Maria. Die offizielle Badesaison dauert vom 1. Juni bis Ende September. Dann werden die beliebten Strände gereinigt und gepflegt. Einige Badestellen werden überwacht und mit der Blauen Flagge ausgezeichnet. Sie wird nur für besondere Qualität und Sicherheit vergeben und steht somit für eine gewisse Qualität der Badestelle. Hier gibt es auch Rettungsschwimmer. Die Blauen Flaggen werden jedes Jahr neu vergeben (www.blueflag.org). Wo keine Blaue Flagge weht, die Badestelle aber trotzdem bewacht wird, gibt es farbige Badeflaggen (grün=ok, gelb=unsicher, rot=verboten). Wer einfach so in den Atlantik springt, sollte zumindest vorsichtig sein, denn rund um alle Inseln gibt es Stellen mit starker Strömung. Unerfahrene Schwimmer sollten daher Vorsicht walten lassen und lieber ein Naturschwimmbecken aufsuchen, das auch von den Einheimischen gerne genutzt wird. Jedes Jahr gibt es mehrere Todesfälle im Meer.
Auf Sao Miguel und Graciosa gibt es auch Thermalbäder und heiße Quellen im Meer. Die Nutzung der vulkanischen Thermalquellen nimmt zu. Sie sind eine echte und angenehme Alternative. Auf São Miguel gibt es Thermalbäder in Furnas und Caldeira Velha sowie ein Thermalbad an der Ponta da Ferraria. Auf Graciosa befindet sich das Thermalbad von Carapacho.




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