Die Azoren sind vor allem durch ihren Namen bekannt. Durch ihre geographische Lage sind die neun Inseln mitten im Atlantik wetterbestimmend für Europa. Das berühmte Azorenhoch sorgt für gute Laune in Mitteleuropa. Das Wetter auf den Azoren selbst ist dagegen alles andere als beständig und sehr wechselhaft. Manchmal brauen sich heftige Gewitter mit stürmischen Winden zusammen.
Die beste Reisezeit ist natürlich der Sommer. Es ist nie unerträglich heiß (25°C). Saison auf den Azoren ist von Juni bis Oktober. Zwischen Juli und September kann man von der Hauptreisezeit sprechen. Dann ist auch die Niederschlagsmenge gering. Auch im Winter wird es nie richtig kalt, auch wenn der Nebel dann manchmal etwas lästig werden kann.
Die Azoren haben ihr eigenes Klima: Regen, Nebel, Wind und Sonne können auch im Sommer durchaus an einem Tag zusammenkommen, denn die in Äquatornähe erwärmten und aufgestiegenen Luftmassen sinken gerade auf der Breite der Azoren wieder ab. Das Klima ist daher das ganze Jahr über relativ feucht und ausgeglichen. Regen und Sonnenschein wechseln sich häufig ab.
Wenn am Morgen noch dicke Wolken am Himmel hängen, kann am Nachmittag schon wieder die Sonne vom Himmel lächeln. Von ewigem Sonnenschein kann also keine Rede sein. Dasselbe gilt für den ewig blauen Himmel. Wer also auf den Azoren 14 Tage lang schönes Wetter ohne einen einzigen Regentropfen vorfindet, hat gewissermaßen das große Los gezogen. Das Klima in der feuchten subtropischen Meeresregion macht der Sonne oft einen Strich durch die Rechnung. Während es auf der einen Seite der Insel nass ist, kann nur wenige Kilometer entfernt strahlend blauer Himmel den Urlaubstag zum Erlebnis machen.
Extreme Temperaturen gibt es dagegen nicht. Der warme Golfstrom sorgt für angenehme Temperaturen. Besonders im Sommer liegt der Kern des Azorenhochs über der Inselgruppe. Schnell bilden sich Quellwolken, die leicht an den Bergen hängen bleiben.
In der Nebensaison ist das Wetter weniger stabil. In den Wintermonaten liegen die Temperaturen zwar weit über dem Gefrierpunkt, aber es ist eher feucht und ungemütlich. Gerade dann muss man seinen Wohnort sorgfältig auswählen, denn an manchen Orten kann sich über längere Zeit dichter, feuchter Nebel halten.
Manchmal wehen orkanartige Winde über die Inseln. Das Azorenhoch wird vom ebenso berüchtigten Islandtief nach Süden abgedrängt. Starke Niederschläge können die Folge sein. In einem solchen Sturmwind fällt der Regen manchmal waagerecht. Bei Unwettern kann es daher zu regelrechten Überschwemmungen kommen. Immer wieder kommen Menschen bei solchen Unwettern ums Leben. Vor allem im Winterhalbjahr sollte man sich auch vor der starken Brandung bei Stürmen in Acht nehmen. Jedes Jahr kommen dabei mehrere Menschen ums Leben. Wer dann auf Fährverbindungen angewiesen ist, hat das Nachsehen.
Im Winter sind die Inseln deshalb wie leergefegt. Alle verkriechen sich in ihren Häusern. Aber es ist nicht jeden Tag nass und stürmisch. Es gibt auch schöne Tage mit blauem Himmel und viel Sonne.
Klimatabelle:
| Jan. | Feb. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sep. | Okt. | Nov. | Dez. | |
| min. Temp. | 13 | 13 | 14 | 14 | 15 | 18 | 19 | 20 | 19 | 18 | 16 | 14 |
| max. Temp. | 19 | 19 | 19 | 20 | 21 | 22 | 24 | 25 | 24 | 24 | 22 | 20 |
Wassertemperaturen:
| Jan. | Feb. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sep. | Okt. | Nov. | Dez. |
| 18 | 17 | 17 | 17 | 18 | 20 | 21 | 22 | 23 | 22 | 20 | 19 |
Sonnenstunden am Tag:
| Jan. | Feb. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sep. | Okt. | Nov. | Dez. |
| 3 | 4 | 4 | 5 | 6 | 6 | 7 | 7 | 6 | 5 | 4 | 3 |
Regentage im Monat:
| Jan. | Feb. | März | Apr. | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sep. | Okt. | Nov. | Dez. |
| 7 | 6 | 7 | 4 | 2 | 1 | 0 | 1 | 2 | 7 | 7 | 7 |
Kalt wird es auf den Azoren
Auf den Azoren ist es nie kalt. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen liegen zwischen 16 und 25 °C. Allerdings ist die Luftfeuchtigkeit auf den Azoren das ganze Jahr über sehr hoch. Sie liegt um die 80 Prozent. Das kann dazu führen, dass die Temperaturen im Sommer als drückend empfunden werden. Die Niederschläge nehmen von Westen nach Osten ab. Die meisten Niederschläge fallen auf Flores mit ca. 1.450 mm. Die wenigsten Niederschläge fallen auf Sao Miguel mit ca. 950 mm. Trotz des milden Klimas ist der Himmel häufig bedeckt.
Am sichersten ist man auf den Inseln in den Sommermonaten. Dann scheint die Sonne am meisten. Naturliebhaber sind auch im Frühling gut beraten. Aber eigentlich blüht das ganze Jahr über etwas. Wer Kreislaufprobleme hat, ist mit April/Mai oder September/Oktober besser beraten.
Die Wassertemperatur ist abhängig vom Golfstrom und schwankt zwischen ca. 15°C im Winter und 22°C im August. Baden kann man noch bis Ende Oktober, dann wird es langsam kühler. Von Juni bis September kann man Wale beobachten.
Der Jahreskalender:
Das erste Quartal ist in der Regel wenig einladend. Es weht ein rauer Wind und Nebelschwaden ziehen dicht vorbei. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Ab März wird es freundlicher. Die Arbeit auf den Feldern beginnt und man trifft von Tag zu Tag mehr Menschen auf der Straße.
Auch im zweiten Quartal ist das Wetter noch nicht so beständig. Man muss also den Koffer mit allerlei Kleidung füllen und sollte immer mehrere Kleidungsschichten dabei haben. Die Winde lassen etwas nach und auch auf dem Meer ist die tägliche Arbeit im Boot wieder angesagt. Überall beginnt es zu blühen. Die Wanderwege sind manchmal noch etwas rutschig. Ab Juni wird es wärmer. Jetzt geht die Urlaubssaison richtig los.
Im dritten Quartal sind mit Abstand die meisten Menschen auf den Inseln. Die Tage sind lang. September: Die Sommerhitze ist vorbei, der ideale Monat für alle, die Ruhe und ausgedehnte Wanderungen suchen. Tagsüber kann es jedoch aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit schwül werden. Ab September wird es wieder angenehmer.
Auch der Oktober bleibt freundlich. Allerdings werden die Abende wieder etwas kühler. Wer sich im letzten Quartal auf den Azoren aufhält, muss schon wieder den Ofen anwerfen. Ab November beginnt wieder der ungemütliche Winter. Regen, Sturm und Gewitter nehmen zu.
Das Azorenhoch:
Das Azorenhoch ist zusammen mit dem Islandtief längst fest im Wortschatz der Mitteleuropäer verankert, denn beide sind wetterbestimmend für Europa. Das Azorenhoch sorgt in Mitteleuropa für anhaltend stabiles und schönes Wetter. Ursache ist warme, trockene Luft aus den Tropen. Sie steigt am Äquator auf und strömt nordwärts. Man spricht vom Antipassat. Durch Abkühlung sinkt sie in Höhe der Azoren wieder ab und kommt in Bodennähe als Passat wieder zurück. Das bei dieser Luftzirkulation entstehende Hochdruckgebiet wurde mangels geographischer Alternativen nach der Inselgruppe benannt. Es hat keinen direkten Einfluss auf die Inseln selbst.

